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Offener Brief an Medienminister: Aus-­ und Weiterbildung stärken

Österreichische Journalisten-Organisationen haben gemeinsam einen offenen Brief an den Medienminister und die Mediensprecher aller im Parlament vertretenen Parteien gesandt, in dem sie die Verdoppelung der Mittel für journalistische Aus- und Weiterbildung fordern.

Wien - Der Presseclub Concordia, die Journalistengewerkschaft und der Presserat fordern in einem Offenen Brief von Medienminister Josef Ostermayer und den Mediensprechern der im Parlament vertretenen Parteien eine Verdoppelung der Fördermittel für Journalisten‐Aus- und Weiterbildung.


Der Brief im Wortlaut:

Betrifft: Verdoppelung der Fördermittel für Journalisten‐Aus- und Weiterbildung Das österreichische Mediensystem ist tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt. Gründe und Herausforderungen sind die, die damit verbundenen wirtschaftlichen Umwälzungen, die Internationalisierung des Mediengeschäfts und die veränderte Mediennutzung.


Diese Veränderungen - insbesondere mehr Verbreitungskanäle, steigende Menge der Medienproduktionen und deren stark zunehmende Geschwindigkeit – beeinflussen auch die journalistische Arbeit. Die Berufsanforderungen verändern sich so enorm schnell und grundlegend, dass Weiterbildung zur notwendigen Bedingung wird. Nur wer sich aus- und weiterbildet und dabei seine Arbeit, seine Rolle und Aufgaben immer wieder reflektiert, kann professionell und selbstkritisch als Journalistin/ als Journalist agieren. Das ist aber die Grundlage dafür, dass Medien und JournalistInnen ihre Rolle in der Demokratie auch ausfüllen können.

 

Dass die BranchenvertreterInnen dies selbst erkannt haben, zeigen unter anderem die Akzeptanz und die Annahme eines breiteren Weiterbildungsangebotes. Die öffentliche Unterstützung dieses Angebots bleibt aber aus. Im Gegenteil: Der Fördertopf wurde für die anerkannten Aus- und Weiterbildungsinstitutionen quasi halbiert, da er nun auf mehrere Angebote aufgeteilt wird. Dies führt zu existenziellen Problemen bei betriebsübergreifenden und unabhängigen Weiterbildungseinrichtungen. Das kann nicht der Zweck von Weiterbildungsförderung im Sinne einer Qualitätssicherung sein.

 

Alle österreichischen Journalistenorganisationen fordern daher eine sofortige Verdoppelung der Fördermittel für die journalistische Aus- und Weiterbildung.