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dpa

Ibiza-Video erhält in Wien „Ibiza-Preis“

Der Verband Filmregie und das „Dossier“ wollen mit der Auszeichnung Videos würdigen, „die einen Beitrag zum demokratiepolitischen Diskurs“ leisten.

Wien (dpa) − Das Ibiza-Video mit dem Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in der Hauptrolle hat in Wien einen Preis erhalten − und zwar den nach ihm benannten Ibiza-Preis. Der Verband Filmregie und das Magazin „Dossier“ wollen mit der neu ins Leben gerufenen Auszeichnung Videos würdigen, „die einen Beitrag zum demokratiepolitischen Diskurs leisten, eine positive Debatte zu einem öffentlich relevanten Thema auslösen oder ein gesellschaftspolitisches Tabu brechen“, hieß es am Montag in Wien.

 

Das Ibiza-Video habe Österreich sehr verändert und beschäftige das Land auch derzeit noch, sagte Elisabeth Scharang vom Verband Filmregie. „Ganz Österreich saß damals vorm Fernseher und hat Zeitung gelesen in einem Ausmaß, wie man das lange nicht mehr erlebt hat.“ Da die Urheber des Videos nicht eindeutig identifizierbar sind, geht der Preis stellvertretend an die „Süddeutsche Zeitung“, die bei der Veröffentlichung federführend war.

 

Das Ibiza-Video wurde am 17. Mai von der „Süddeutschen Zeitung» und dem „Spiegel“ veröffentlicht und löste eine Regierungskrise in Österreich aus. Auf den Aufnahmen aus dem Jahr 2017 wirkte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption. Am 18. Mai trat er als Parteichef und Vizekanzler zurück. Das Bündnis der ÖVP und der rechten FPÖ zerbrach, der alte und neue Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) rief Neuwahlen aus. Seit Anfang Januar regiert in der Alpenrepublik die ÖVP gemeinsam mit den Grünen.