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Wird die „Berliner Zeitung“ zur „Berliner Volksrepublik Zeitung“?

Wird die „Berliner Zeitung“ zur „Berliner Volksrepublik Zeitung“? Chefredakteur Tomasz Kurianowicz (Foto:BZ)

Jedenfalls laut einem Post des ukrainischen Botschafters. Das Blatt um Chefredakteur Tomasz Kurianowicz protestiert. Was passiert ist.

Berlin (dpa) − Chefredaktion und Herausgeber der „Berliner Zeitung“ haben in scharfer Form gegen Kritik des ukrainischen Botschafters Oleksii Makeiev an Journalisten des Blattes protestiert. Dieser hatte Redakteure der Zeitung am Dienstag in einem Posting auf X, vormals Twitter, persönlich angegriffen und unter anderem die Frage gestellt, ob die „Berliner Zeitung“ nun auf dem Weg sei, „Radio Moskau“ zu werden. 

 

Chefredaktion und Herausgeber erklärten dazu am Abend, man verwahre sich entschieden gegen die persönliche Diffamierung einzelner Kollegen. „Wir sehen die völlig unbegründeten Attacken gegen namentlich genannte Redakteure und Autoren als versuchte Einschüchterung und mithin als Eingriff in die Pressefreiheit“, heißt es in der Erklärung. „Wir sind verwundert über die Ausfälle, weil es bis zu diesem Post auf X keine einzige direkte Beschwerde des Botschafters an die Redaktion der Berliner Zeitung gegeben hat. Wir erwarten, dass der ukrainische Botschafter die Pressefreiheit in einer europäischen Demokratie respektiert.“

 

Makeiev hatte in dem Posting unter anderem kritisiert, die „Berliner Zeitung“ sei nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine zu einem Arbeitgeber für ehemalige Mitarbeiter russischer Staatsmedien geworden. Das Blatt markiere ihn in Post regelmäßig mit Artikeln, die selbst die russische Botschaft gerne teile, so sehr würden dort Realität und Wahrheit über den russischen Angriffskrieg verdreht. Dazu zeigte er ein digitales Logo mit dem Titel „Berliner Volksrepublik Zeitung“.