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Otto-Konzern nun ohne WAZ - für eine Milliarde Euro

Der Versand- und Dienstleistungskonzern hat 25 Prozent von den Eignerfamilien der Mediengruppe WAZ übernommen. Der Otto Versand gilt als weltweit größtes Versandhandelsunternehmen.

Hamburg (ddp-nrd). Der Versand- und Dienstleistungskonzern Otto Group ist wieder komplett in Familienbesitz. Die Familie Otto habe alle Gesellschaftsanteile auf sich vereint, teilte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Hamburg mit. Otto habe die restlichen 25 Prozent von den Eignerfamilien der Mediengruppe WAZ übernommen. Zum Kaufpreis machte der Konzern keine Angaben.

Einem Bericht der «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) zufolge zahlen die Hamburger den Mitgesellschaftern der WAZ-Gruppe etwa eine Milliarde Euro. Die Zeitung beruft sich dabei auf Eignerkreise. Die Verhandlungen über den Rückkauf hätten sich über rund ein Jahr hingezogen, seien aber von den Beratern der beiden Seiten erst am 28. Dezember abgeschlossen worden.

Allgemein wurde stets von einer 25-prozentigen Beteiligung der WAZ-Mediengruppe an der Otto Group gesprochen. Wie das Blatt weiter berichtete, war die Beteiligung formal jedoch nur eine Angelegenheit der Eignerfamilien der WAZ-Gruppe. Bisher gehörte demnach Martin Brost, Sohn des WAZ-Gründers Erich Brost, eine Hälfte des Anteils. Die weitere Hälfte teilten sich die Familien Grotkamp, Schubries und Holthoff. Nach Angaben des Blattes haben die Grotkamps mit Otto einen gesonderten Vertrag abgeschlossen.

Die Otto Group beschäftigt in 19 Ländern rund 55 000 Mitarbeiter. Neben dem gleichnamigen Versandhaus gehören in Deutschland unter anderem der Paketversender Hermes, die Schwab Gruppe, die Hanseatic Bank, der Baur Versand, die Modekette Zara und die Sportfachgeschäfte SportScheck zum Unternehmen. Der Otto Versand gilt als weltweit größtes Versandhandelsunternehmen.