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dpa

Türkisch-schwedischer Journalist in Spanien aus der Haft entlassen - Pass wurde aber abgenommen

Ein spanisches Gericht hat den auf Betreiben der Türkei festgenommenen schwedisch-türkischen Schriftsteller und Journalisten Hamza Yalçin nach knapp zwei Monaten aus der Haft entlassen.

Madrid/Barcelona (dpa) − Der 59-Jährige müsse aber einmal pro Woche bei der Justiz vorstellig werden; zudem sei sein Pass beschlagnahmt worden, berichtete die Zeitung «El Periodico“ am Donnerstag unter Berufung auf Gerichtskreise.

Yalçin war am 3. August auf dem Flughafen von Barcelona inhaftiert worden, weil eine so genannte «Red Notice“, ein Dringlichkeitsvermerk von Interpol, gegen ihn vorlag. Seither saß er im Gefängnis. Ihm werden unter anderem Beleidigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. 

Schlimmstenfalls muss er weiterhin mit einer Auslieferung an die Türkei rechnen. Yalçin lebt seit 1984 in Schweden und ist Staatsbürger des Landes. 

Wenige Wochen nach Yalçin war am 19. August auch der Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli auf der Grundlage einer „Red Notice“ in Madrid festgenommen worden. Die Türkei fordert seine Auslieferung. Akhanli kam zwar am 20. August wieder auf freien Fuß, muss sich aber weiter in Spanien aufhalten.