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„Wir konnten uns nicht einfach zurücklehnen, wenn Frauen sediert und vergewaltigt werden“

„Wir konnten uns nicht einfach zurücklehnen, wenn Frauen sediert und vergewaltigt werden“ Isabell Beer und Isabel Ströh (r., Foto: Gesche Jäger)

Isabell Beer und Isabel Ströh sind die „Journalistinnen des Jahres 2025“. Die Strg_F-Dokumentationen „Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram“ und „Wir finden die Täter“ der beiden Investigativjournalistinnen zeichnet sich „durch außergewöhnlich mutige, beharrliche und sorgfältige Recherchen aus“. Wer in diesem Jahr noch ausgezeichnet wird.

Berlin – Das „medium magazin“ zeichnet Isabell Beer und Isabel Ströh als „Journalistinnen des Jahres“ aus. Die Strg_F-Dokumentationen „Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram“ und „Wir finden die Täter“ der beiden Investigativjournalistinnen zeichne sich der Jury zufolge „durch außergewöhnlich mutige, beharrliche und sorgfältige Recherchen aus“. Beer und Ströh hätten so „als Erste ein Schlaglicht auf ein System geworfen, das für viele kaum vorstellbar ist“.


In der Begründung der unabhängigen Fachjury heißt es: „Im Dezember 2024 deckten Isabell Beer und Isabel Ströh nach mehrjährigen Recherchen perfide Vergewaltigernetzwerke auf Pornoseiten und Telegram auf: „Undercover unter Vergewaltigern. Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram“ ist ein erschütternder, schockierender und tief eindrucksvoller Film, der im Dezember 2024 bei Strg_F (NDR/Funk) veröffentlicht wurde. Beer und Ströh haben Abgründe des Internets recherchiert und als Erste ein Schlaglicht auf ein System geworfen, das für viele kaum vorstellbar ist.


Doch dabei haben die beiden es nicht belassen. In ihrem zweiten Film „Wir finden die Täter“ (Mai 2025) vertiefen sie ihre investigative Recherche. Während die erste Strg_F-Doku das Ausmaß und die Strukturen sexualisierter Gewalt in Online-Netzwerken offenlegte, stellt der zweite Film die Frage nach der Strafverfolgung. Die Journalistinnen begleiteten Polizei und Strafverfolgungsbehörden bei ihren Ermittlungen gegen die Täter aus den Telegram-Gruppen und dokumentieren die Herausforderungen, mit denen Ermittler konfrontiert sind – etwa Verschlüsselung, fehlende Ressourcen und rechtliche Hürden. Zugleich gehen sie der Frage nach, welche gesetzlichen und strukturellen Verbesserungen nötig wären, um solche Verbrechen ahnden zu können.


Beer und Ströh verbinden investigative Recherche, gesellschaftliche Analyse und die Perspektive der Betroffenen zu einem eindrucksvollen Gesamtbild über die Herausforderungen beim Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Netz. Ihre Arbeit zeichnet sich durch außergewöhnlich mutige, beharrliche und sorgfältige Recherchen aus. Sie dokumentierten erstmals Strukturen und Methoden eines ganzen Systems, das unter dem Radar der Öffentlichkeit wachsen konnte – und machten das Unsichtbare sichtbar. Das führte zu intensiven öffentlichen und politischen Debatten, weit über Deutschland hinaus. Beer und Ströh haben mit ihrer Arbeit besten investigativen Journalismus geleistet."


Zur Liste mit allen „Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2025“ inklusive der Top 10 in den Fachkategorien (Lebenswerk, Chefredaktion national und regional, Politik, Wirtschaft, Kultur, Unterhaltung, Sport, Wissenschaft, Reportage national und regional, Team) und den Begründungen der Jury.

 

 

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