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Warum die Ukraine im „Informationskrieg“ viel erfolgreicher ist als Russland

Warum die Ukraine im „Informationskrieg“ viel erfolgreicher ist als Russland Christian Hoffmann

Und warum es ein Fehler ist, russische Medien zu verbieten, beantwortet Kommunikationswissenschaftler Christian Hoffmann im „kress pro“-Interview.

Berlin – Christian Hoffmann hält Ängste vor russischer Desinformation im Ukraine-Krieg für übertrieben. Der Kommunikationswissenschaftler über das Verbot der Propagandamedien RT und Sputnik durch die EU in der aktuellen „kress pro“-Ausgabe:

„Ich halte das schon allein aus einem normativen Grund für einen Fehler. Die Ukraine wird durch das Putin-Regime angegriffen, weil sie die sogenannten westlichen Werte wie Freiheit und Demokratie repräsentiert. Wenn der Westen jetzt Medien verbietet, sendet er eine widersprüchliche Botschaft. Daher haben ja auch Journalistenorganisationen wie Reporter ohne Grenzen die Entscheidung der EU kritisiert.“

 

… und zur Frage, warum die Ukraine im „Informationskrieg“ viel erfolgreicher ist als Russland:

„Wir sehen zum Beispiel viele Bilder ukrainischer Zivilisten, die sich russischen Panzern in den Weg stellen oder russische Soldaten umsorgen. Diese Bilder werden intensiv geteilt und sehr positiv aufgenommen, obwohl wir davon ausgehen müssen, dass auch die ukrainische Seite Propaganda betreibt. Der öffentliche Diskurs ist derzeit dagegen viel weniger anfällig für eine Irreführung im Sinne der russischen Seite.“

 

  • Welcher taktische Grund spricht gegen das Verbot russischer Staatsmedien?
  • Warum ist unsere Angst vor russischer Desinformation so groß?

Antworten finden Sie hier.

 

Christian Hoffmann ist Professor für Kommunikationsmanagement am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Darüber hinaus verantwortet er am Institut für Politikwissenschaft die Lehre im Bereich der politischen Kommunikation und ist akademischer Leiter des Center for Research in Financial Communication.