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Trump hält an Milliardenklage gegen BBC fest

Obwohl sich die britische BBC bei Donald Trump für ihre fehlerhafte Berichterstattung entschuldigte und weitere Bedingungen erfüllte, will der US-Präsident weiter gegen den Sender klagen und verlangt noch höhere Summen.

Washington (KNA) – US-Präsident Donald Trump will trotz einer offiziellen Entschuldigung der BBC für den nicht gekennzeichneten Zusammenschnitt seiner Rede vom 6. Januar 2021 den Sender weiterhin auf mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz verklagen.


Trump sagte vor Journalisten am Freitagabend (Ortszeit) an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One: „Wir werden sie in Höhe von irgendetwas zwischen einer Milliarde und fünf Milliarden Dollar verklagen, wahrscheinlich irgendwann nächste Woche. Wir müssen es tun.“


Trumps Juristen hatten bisher mit einer Verleumdungsklage in Höhe von einer Milliarde Dollar gedroht, falls die BBC den fraglichen Beitrag Trump: A Second Chance?, der eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen im November 2024 im BBC-Magazin Panorama lief, nicht aus allen Mediatheken löscht, sich von ihm distanziert und sich offiziell entschuldigt. In dem Beitrag waren Passagen aus der Trump-Rede vom Tag des Angriffs auf das Kapitol in Washington zusammengeschnitten worden, die in der Rede tatsächlich rund 60 Minuten auseinanderlagen. So entstand der Eindruck, Trump habe direkt und unmissverständlich zum Umsturz aufgerufen.


BBC: Klage nicht gerechtfertigt
Die BBC hatte am Donnerstag erklärt, der Beitrag sei gelöscht und werde nicht wiederholt. Außerdem habe sich der Vorsitzende des BBC-Aufsichtsrats, Samit Shah, in einem persönlichen Brief an Trump für den Sender entschuldigt. Im Zuge der Auseinandersetzung waren bereits am letzten Wochenende BBC-Chef Tim Davie und die Leiterin von BBC News, Deborah Turness, zurückgetreten.


Der Sender äußerte sich bislang nicht zur neuen Klage-Ankündigung von Trump, hatte aber am Donnerstag mit der Entschuldigung bereits die erste Klagedrohung als „nicht gerechtfertigt“ zurückgewiesen.


Trump hat in den USA bereits mehrere Medienunternehmen und Social-Media-Plattformen verklagt. Hier erfolgte meist eine außergerichtliche Einigung, bei der die Unternehmen zweistellige Millionensummen zahlten. Klagen gegen die Zeitungen Wall Street Journal und New York Times sind noch anhängig. Kritiker werfen Trump vor, durch die Klagen Medien einschüchtern und kritische Berichterstattung verhindern zu wollen.

 

 

 

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