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KNA

Die Südwestdeutsche Medienholding wird aufgespalten – Was steckt dahinter?

Die SWMH will sich auf die „Süddeutschen Zeitung“ und sein Geschäft in Bayern und Thüringen konzentrieren. Seine Titel in Baden-Württemberg gehen an den Verlag der Ulmer Südwest Presse.

Stuttgart (KNA) – Der Medienkonzern Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) soll aufgespalten werden. Die Geschäftsführung hat am Mittwoch die Belegschaften der „Süddeutschen Zeitung“, des Stuttgarter Pressehauses und der anderen SWMH-Medien über die Umstrukturierung informiert. Das Bundeskartellamt muss dem Deal noch zustimmen.

 

Demnach wird die Neue Pressegesellschaft aus Ulm, die unter anderem die „Südwest Presse“ herausgibt, die Medienholding Süd und damit unter anderem die Mehrheit bei der „Stuttgarter Zeitung“, den „Stuttgarter Nachrichten“ und dem „Schwarzwälder Boten“ übernehmen. Damit würde die Pressekonzentration in Baden-Württemberg weiter verstärkt werden. Die untergeordneten Unternehmen sollen aber dem Vernehmen nach bestehen bleiben.

 

Die Fachmedien-Sparte soll an die Medien-Union Ludwigshafen der Familie Schaub gehen, die bereits Gesellschafterin der SWMH ist und unter anderem die Zeitung „Rheinpfalz“ verlegt. Bei der SWMH selbst verbleiben dann lediglich die „Süddeutsche Zeitung“ und die in Bayern und Thüringen im Regionalzeitungsgeschäft tätige Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth (HCSB).

 

Zunahme der Pressekonzentration

Alle an den Plänen beteiligten Unternehmen arbeiten bereits aktuell in vielen Bereichen zusammen. Die Medien-Union hatte sich bislang aber immer gegen eine direkte Zuordnung zur SWMH gewehrt. Offiziell teilte die SWMH mit, sie beabsichtige, „zwei Unternehmensbereiche im Gesellschafterkreis zu konsolidieren. Der Verbund der Württembergischen Verleger will das regionale Mediengeschäft in Baden-Württemberg übernehmen. Dazu soll die Neue Pressegesellschaft Ulm die SWMH-Anteile an der Medienholding Süd GmbH erwerben. Der Verbund der Medien-Union Ludwigshafen plant, den Unternehmensbereich Fachinformation von der SWMH zu übernehmen und eigenständig weiterzuführen. Die Gesellschafterwechsel stehen unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung.“

 

Die Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG (NPG) aus Ulm erklärte etwas detailreicher, sie werde „vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe 82 Prozent an der Medienholding Süd GmbH (MHS) in Stuttgart von der Südwestdeutschen Medienholding GmbH (SWMH) übernehmen. Zur MHS gehören unter anderem die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten und deren Lokalausgaben sowie die „Eßlinger Zeitung“, der „Schwarzwälder Bote“ und die „Kreiszeitung Böblinger Bote“. Mit der Integration der Zeitungstitel der MHS erreicht die Neue Pressegesellschaft künftig eine verkaufte Auflage von rund 500.000, zusammen mit den Partnerverlagen sogar eine Auflage von rund 700.000 Exemplaren.“