Vermischtes
DAPD

SPD will Medienkompetenz in Hessen stärken

Landesanstalt für Privaten Rundfunk soll Aufgabe mit bisherigen HR-Mitteln umsetzen.

Wiesbaden (dapd-hes). Die SPD will die Förderung der Medienkompetenz in Hessen deutlich verstärken. Damit beauftragen will sie die Landesanstalt für Privaten Rundfunk (LPR). Der Umgang mit neuen Medien werde in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger, gleichzeitig würden junge Menschen aber nicht ausreichend im Umgang mit ihnen geschult, sagte der Landtagsabgeordnete Michael Siebel am Dienstag in Wiesbaden. Die Förderung der Medienkompetenz müsse qualifiziert und vernetzt erfolgen sowie deutlich gestärkt werden.

Die SPD legte dazu einen Gesetzentwurf vor, mit dem diese Aufgabe auf die LPR übertragen werden soll. Zwar gebe es bei ihr derzeit durchaus schon Angebote dazu, die Kompetenzen reichten aber nicht aus, sagte Siebel weiter. Die SPD will deshalb Mittel aus den Rundfunkgebühren, die derzeit an den Hessischen Rundfunk gehen, an die LPR umleiten. So erhalte der HR derzeit aus den Mitteln in Höhe von zwei Prozent der Rundfunkgebühr, die für die Landesanstalten für privaten Rundfunk vorgesehen sind, 37,5 Prozent für Veranstaltungen wie etwa das Jazzfestival oder die Förderung anderer Kulturfestivals.

Diese Mittel sollen nach dem Willen der SPD innerhalb von drei Jahren an die LPR umgeleitet und zur Finanzierung von Medienkompetenz-Projekten genutzt werden. Insgesamt handele es sich dabei um 3,5 Millionen Euro, für den HR seien das Mittel "im Promille-Bereich", verteidigte der Medienpolitiker Siebel den Vorschlag. Die LPR könne damit aber sukzessive weitere Angebote aufbauen.

Zwtl: Fünf Landesgesetze sollen geändert werden

Zur Umsetzung will die SPD fünf Landesgesetze ändern: Neben dem Gesetz über den Hessischen Rundfunk und dem Rundfunkstaatsvertrag soll die Förderung der Medienkompetenz auch im Schulgesetz, im Lehrerbildungsgesetz sowie im Kinder- und Jugendbuchgesetz geändert werden. Damit soll die Erziehung zur Medienkompetenz wichtiger Grundsatz der schulischen Bildung und der Lehrerausbildung werden. Ein eigenes Fach Medienkompetenz wolle man aber nicht, der kompetente Umgang mit Medien müsse vielmehr in allen Fächern gelehrt werden, betonte Siebel.

Der Hessische Rundfunk wiederum soll durch eine Änderung des HR-Gesetzes zur Förderung der Medienkompetenz verpflichtet werden. Eine Neuordnung der Gremien soll dies unterstützen. So schlägt die SPD vor, einen Vertreter der Landesschülervertretung in den Rundfunkrat aufzunehmen.