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KNA

ProSiebenSat.1 streicht 430 Vollzeitstellen

Seit Monaten herrscht bei ProSiebenSat.1 ein erbitterter Machtkampf. Nun kommt ein drastischer Sparkurs hinzu: 430 Vollzeitstellen fallen weg.

Unterföhring (KNA) – Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 baut im Zuge einer umfassenden Umstrukturierung 430 Vollzeitstellen ab. Das gab das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen habe man sich auf ein „sozialverträgliches Freiwilligen-Programm“ verständigt, heißt es.

 

Ziel sei eine schlankere Prozessstruktur und höhere Kosteneffizienz. „Wir haben eine klare Strategie und setzen diese konsequent um“, erklärte Vorstandschef Bert Habets, dessen Vertrag kürzlich verlängert wurde. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe jedoch „sehr herausfordernd“. Der Abbau sei eine schwierige, aber notwendige Entscheidung, um schneller, effizienter und digitaler zu werden.

 

Machtkampf und Übernahmepläne

Begleitet wird der Sparkurs von einem anhaltenden Machtkampf im Konzern. Ende März hatte die Berlusconi-Familie, über ihre Medienholding MFE größter Anteilseigner, ein Übernahmeangebot unterbreitet, um die Mehrheit zu erlangen. Der Aktienkurs brach daraufhin um mehr als zehn Prozent ein, eine Entscheidung steht weiter aus. Schon im Vorjahr war ein Antrag von MFE auf Zerschlagung des Konzerns knapp gescheitert.