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Newsroom – Henning Kornfeld

„Online wird sich nicht durchsetzen“: „Postillon“ druckt wieder

Ab 25. Oktober liegt das Online-Satiremagazin erstmals am Kiosk. Gründer Stefan Sichermann will mit Papier, Witz und absurden Extras den Lesern wieder etwas zum Anfassen bieten.

Berlin – „Online wird sich nicht durchsetzen. Das Internet ist nur ein vorübergehender Trend.“ Das ist eines der „Argumente“, mit denen das Online-Satiremagazin „Postillon“ satirisch für das Projekt einer Print-Ausgabe wirbt. Offenbar überzeugend: Nach Auskunft von Sichermann konnten gut 4.000 Abonnenten gewonnen werden. Voraussetzung für den Start wären 3.000 gewesen. „Tatsächlich haben wir im Vorfeld keinerlei Marktforschung betrieben, um zu klären, ob es überhaupt eine Nachfrage nach einem Print-‚Postillon‘ gibt“, sagte Sichermann im Gespräch mit „T-Online“. „Am Ende hätte man uns womöglich noch davon abgeraten.“

 

Das „Postillon“-Zeitungs-Abo soll pro Jahr 59,76 Euro kosten. Pro Monat sind das umgerechnet 4,98 Euro – ein Cent weniger, als die Zeitung am Kiosk kosten wird. Die Leser dürfen sich auf allerhand gefasst machen: Sichermann verspricht „neben hervorragenden Artikeln, die auch online erscheinen“, u. a. Kleinanzeigen, „einen nackten Seite-3-Opa“, Fernsehprogramm und „Post von Watschner“.

 

„Die Leute sehnen sich auch wieder nach etwas zum Anfassen“, glaubt der „Postillon“-Chef. „Die Konkurrenz ist praktisch tot. Druckereien suchen verzweifelt nach Kunden und unterbieten sich gegenseitig. Gleichzeitig ist eine Art Online-Ermüdung zu spüren: Hass auf Social Media, billiger KI-Müll, eine Flut an Memes, 2-Sekunden-Videos, Werbebanner.“

 

 

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