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Newsroom – Markus Wiegang

Nius im Faktencheck: Warum Reichelts ‚Stimme der Mehrheit‘ kaum Reichweite erzielt

Nius im Faktencheck: Warum Reichelts ‚Stimme der Mehrheit‘ kaum Reichweite erzielt Julian Reichelt (Foto: IMAGO / dts nachrichtenagentur)

Nius tritt mit großem Anspruch an – doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Trotz prominenter Führung um Julian Reichelt bleibt das Portal weit hinter seinem selbstbewussten Mehrheitsversprechen zurück. Neue Daten zeigen, wie groß die Lücke wirklich ist.

Berlin – Im Jahr 2023 beschäftigte die Gesellschaft Vius, unter deren Dach „Nius“ entsteht, 31 Mitarbeiter und verzeichnete laut „Bundesanzeiger“ einen Jahresfehlbetrag von satten 13,8 Millionen Euro.

 

Wenn man den Webauftritt ansieht, ist das Geschäftsmodell ziemlich unklar. Alle Inhalte sind gratis verfügbar, Werbung ist kaum sichtbar. Erstaunlich: Es finden sich auch keine Mediadaten auf der Seite.

 

Nun gut, Kritiker sehen „Nius“ ohnehin nicht als Geschäft, sondern als ideologisches Projekt. Claim: „Die Stimme der Mehrheit“. Nach den Zahlen, die „Meedia“-Datenprofi Jens Schröder jetzt auf Basis der Rohdaten von Similarweb erstmals erhoben hat, kann „Nius“ den Mehrheitsanspruch allerdings nicht einlösen.

 

So schaffte es das Portal im September nicht einmal in die Liste der Top 100 Onlinemedien. Es erreichte mit 5,69 Millionen Visits lediglich Rang 115. Zum Vergleich: Konkurrent „Tichys Einblick“ belegte mit 6,39 Millionen Visits Rang 104.

 

Nius nennt sich „die Stimme der Mehrheit“. Das News-Portal ist im Juli 2023 gestartet. „Themen, die Millionen Menschen bewegen und ihren Alltag betreffen, aber anderswo viel zu selten berichtet werden, finden bei Nius eine Heimat“, heißt es in der Eigenbeschreibung weiter. Auf der Plattform befinden sich Sendungen wie „Achtung, Reichelt!“ und „Schuler! Fragen, was ist“. Nius ist die Dachmarke der Vius SE, hinter der der Milliardär und Medienunternehmer Frank Gotthardt steckt. Der ehemalige „Bild“-Lenker Julian Reichelt ist seit 2024 Chefredakteur von Nius.

 

Auszug aus dem aktuellen „kress pro“ mit der Titelgeschichte „Eine einzigartige Strategie: Wie die DuMont Mediengruppe unter CEO Christoph Bauer wächst“

 

Must-reads im aktuellen „kress pro“

  • „Wir waren mutig“: DuMont-CEO Christoph Bauer erklärt im Interview die ungewöhnliche Wachstumsstrategie des Unternehmens und spricht überraschend offen darüber, warum er für regionalen Journalismus digital bislang kein tragfähiges Geschäftsmodell sieht
  • Wie Magazine und Zeitungen von Readly profitieren: Beliebte Titel können mittlere fünfstellige Beträge verdienen. Erfahrungen von „Bild“, „Euro am Sonntag“, „Rheinische Post“ und „Mac Life“
  • Erfolgreich führen: Acht Tipps, wie Redaktionsleitungen die steigenden Ansprüche meistern. Plus Ratschläge von Marion Horn („Bild“), Stefan Lutz („Südkurier“) und Julian Kienzle (Fachzeitschrift „Stereo“)

 

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