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Meta macht Milliarden mit betrügerischer Werbung

Laut internen Dokumenten von Meta soll der Konzern im vergangenen Jahr rund 16 Milliarden Dollar durch betrügerische Anzeigen bei Facebook, Instagram und WhatsApp eingenommen haben.

Menlo Park – Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich in ihrem Bericht auf interne Dokumente und Prognosen für 2024 von Meta. Der Konzern schätzt demnach, dass seine Plattformen den Nutzern 15 Milliarden „risikoreiche“ Anzeigen pro Tag ausspielen – also solche, die mutmaßlich Betrügereien, illegale Online-Casinos oder verbotene Produkte anpreisen, berichtet MEEDIA.


Die ausgewerteten Unterlagen zeigten, dass es Meta in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen sei, dem Problem Herr zu werden, so Reuters weiter. Meta sperre Werbekunden nur dann, wenn automatisierte Systeme mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 95 Prozent von Betrug ausgehen. Sei die Wahrscheinlichkeit von Betrug geringer, verlange das Unternehmen höhere Werbepreise als Strafe.

 

Nutzer, die auf betrügerische Anzeigen klicken, bekommen zudem wahrscheinlich mehr davon zu sehen – eine Folge von Metas Personalisierungssystem. Der Social-Media-Riese beabsichtige zwar, seine dubiosen Einnahmequellen in Zukunft zu reduzieren, befürchte jedoch, dass eine zu abrupte Reduzierung der Einnahmen aus betrügerischen Werbeanzeigen Geschäftsprognosen beeinträchtigen könnte. Reuters hat nach eigenen Angaben für den Bericht Dokumente aus den Jahren 2021 bis 2025 ausgewertet, die aus Meta-Abteilungen wie Finanzen, Lobbyarbeit, Sicherheit und Technik stammen.

 

Meta rügt „selektive Sichtweise“

Die Nachrichtenagentur hat auch Meta mit ihren Recherchen konfrontiert: Ein Sprecher sagte, die Dokumente spiegelten eine „selektive Sichtweise“ wider und würden das Vorgehen des Unternehmens gegen Betrug „verzerren“. Die interne Schätzung des Unternehmens, wonach es rund 10 Prozent seiner Umsätze im Jahr 2024 aus Betrügereien und anderen verbotenen Anzeigen erzielen würde, sei „grob“ gewesen. Tatsächlich sei die Zahl wesentlich geringer ausgefallen.

 

„Wir bekämpfen Betrug und Scams aggressiv, weil die Nutzer unserer Plattformen solche Inhalte nicht wollen, seriöse Werbekunden sie nicht wollen und wir sie auch nicht wollen“, sagte der Meta-Sprecher zu Reuters. In den vergangenen anderthalb Jahren sei die Zahl der Nutzermeldungen zu betrügerischen Anzeigen weltweit um 58 Prozent zurückgegangen, und 2025 habe Meta schon gut 134 Millionen betrügerische Anzeigeninhalte entfernt.

 

 

 

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