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Newsroom – Georg Taitl

Mehr Menschen meiden Nachrichten – Reuters-Studie zeigt wachsende Zurückhaltung im Umgang mit News

Der neue Digital News Report zeigt eine wachsende Distanz vieler Menschen zu klassischen Nachrichten – mit weitreichenden Folgen für den Journalismus.

Oxford – Immer mehr Menschen wenden sich bewusst von Nachrichten ab – das ist eines der zentralen Ergebnisse des neuen Digital News Report 2025 des Reuters Institute, wie der „Guardian“ berichtet. Demnach steigt die sogenannte „News Avoidance“ erneut an und erreicht in einigen Ländern Rekordwerte.

 

Der Bericht zeigt, dass etwa vier von zehn Befragten angeben, regelmäßig oder gelegentlich Nachrichten zu vermeiden. Als Gründe nennen viele, dass Nachrichten negativ, wiederholend oder psychisch belastend seien. Auch das Gefühl, mit der Flut an Informationen überfordert zu sein, wird häufig genannt.

 

Besonders deutlich zeigt sich der Trend in westlichen Demokratien, darunter auch Großbritannien. Dort liegt der Anteil der aktiven Nachrichtenvermeider laut Guardian bei 39 Prozent – ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. In anderen Ländern ist der Anstieg teils noch ausgeprägter.

 

Gleichzeitig wächst laut Bericht die Kluft zwischen jenen, die sich intensiv über das aktuelle Geschehen informieren – und jenen, die sich weitgehend zurückziehen. Die Verfasser der Studie sehen darin eine Herausforderung für Medienhäuser, Politik und Gesellschaft insgesamt. Es gehe nicht nur darum, Inhalte bereitzustellen, sondern auch darum, Vertrauen zurückzugewinnen und neue Formen der Ansprache zu finden.

 

Der vollständige Digital News Report 2025 wurde am 17. Juni vom Reuters Institute veröffentlicht. Er basiert auf einer repräsentativen Befragung von rund 95.000 Personen in 47 Ländern.


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