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„Kölner Recherchepreis“ verliehen

Gewürdigt werden junge Journalistinnen und Journalisten unter 35, deren Beiträge sich durch besonders gründliche Recherche auszeichnen. Die Sieger und ihre Arbeiten.

Köln – Erstmals haben der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die Lingen-Stiftung den „Kölner Recherchepreis“ verliehen. Gewürdigt werden junge Journalistinnen und Journalisten unter 35, deren Beiträge sich durch besonders gründliche Recherche auszeichnen. Über den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis freuen sich Rebecca Singer (Rheinpfalz/rheinpfalz.de), Lena Heising („Kölner Stadt-Anzeiger“) und Andrew Müller (freier Journalist).

 

Den ersten Preis erhielt Rebecca Singer (Rheinpfalz/rheinpfalz.de) für einen siebenteiligen Podcast über die Flugschau-Katastrophe von Ramstein im Jahr 1988 mit 70 Toten und 500 Verletzten. Die Jury lobte besonders, dass Singer die Chronologie des damaligen Unglücks und das Versagen von Veranstaltern und politisch Verantwortlichen akribisch aufgearbeitet habe. Das Besondere an ihrer Arbeit sei zudem die Recherche zu den Lehren aus der Katastrophe von 1988 für heute.

 

Mit dem zweiten Preis wurde Lena Heising („Kölner Stadt-Anzeiger“) für ihre investigativen Recherchen zu einer Vergewaltigungsserie im Evangelischen Klinikum Bethel ausgezeichnet. Die Jury hob hervor, dass die betroffenen Frauen dank Heisings Arbeit endlich von den begangenen Sexualstraftaten erfahren hätten und der Fall durch die Hartnäckigkeit der Berichterstattung zum Thema im Justizausschuss des NRW-Landtags wurde. Die mutige Arbeit habe „vorbildlich gezeigt, was Qualitätsjournalismus ausmacht“, so die Jury.

 

Der dritte Preis ging an Andrew Müller (freier Journalist) für seinen Report „Noah will sterben“. Müllers Text über einen assistierten Suizid rekonstruiere den letzten Tag im Leben eines 23 Jahre alten querschnittsgelähmten Mannes „ungemein präzise, facettenreich, sensibel und umsichtig“, urteilt die Jury. Der Text ziele damit auf die gesellschaftliche Debatte um Sterbehilfe und „nimmt Anteil, aber nicht Partei.“ Der Beitrag war zuerst im Magazin „Go“ der Reportageschule Reutlingen und später auch auf zeit.de erschienen.

 

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