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KI: Gekommen, um zu bleiben

KI: Gekommen, um zu bleiben Andreas Arntzen, Wort & Bild Verlag: „Man muss den Menschen Zeit geben.“

Künstliche Intelligenz beschleunigt die digitale Transformation. Wie Medien damit umgehen – 5 Trends.

Wien – Die Künstliche Intelligenz ist schon längst da, und die Geschwindigkeit, mit der sie die Medienwelt und die gesamte Gesellschaft beeinflusst, lässt kaum Zeit. „Wir müssen die Nase vorn haben“, gab Ladina Heimgartner von der Schweizer „Blick“-Gruppe bei ihrer Keynote am European Publishing Congress (EPC) die Marschrichtung und Tempo für die Medienwelt vor und stellt die Strategie an erste Stelle des medialen Aufgabenpakets: Wie können wir KI für uns nützen?“

 

Antje Plaikner fasst im „medium magazin“ fünf Trends zur KI zusammen:

 

1. Just do it!

„Warum ist ChatGPT einerseits so genial und dann wieder so katastrophal?“, fragt sich Clemens Pig von der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Er trifft mit dieser Frage den Nerv der Branche, die zwar um KI insgesamt kreist, aber vor allem von ChatGPT handelt. ChatGPT von OpenAI ist inzwischen zum Synonym für KI geworden, bildet jedoch nur die Spitze des Eisbergs, der aus dem Meer täglich neuer Anwendungen herausragt. Seit Herbst 2022 beherrscht das KI-Tool in einer Gratis- und nun in einer Profiversion den Usermarkt. Redaktionen und Medienhäuser formulieren Use Cases, wie sie diese KI im Medienalltag nützen und integrieren können, oder entwickeln eigene.

 

Alle, von Austria Presse Agentur (APA) über „Blick“ (Ringier) bis zu Wort & Bild Verlag, raten: Tun, testen, ausprobieren! Dabei Fehler machen und das endlich als Teil einer Entwicklung akzeptieren. Heimgartner: „Da haben die Amerikaner die Nase vorn.“

 

Die KI ist da und sie wird bleiben, weil sie nach Internet, iPhone und Social Media als dritter Meilenstein, „Disruption“, gehandelt wird. Ob privat oder im Unternehmen, jetzt ist „Prompten“ angesagt. Das bedeutet: Briefe ChatGPT möglichst genau und erfahre dabei, was das Tool kann. Lote Stärken und Schwächen aus. Ein APA-Use-Case: „Kann ChatGPT Kurzbiografien schreiben?“ Nein. Das Tool unterscheidet noch nicht gut zwischen Mann und Frau. Gendern muss man beibringen. So als ob man ein Kind erziehen würde.

 

Andere redaktionelle Anwendungen: Kürzen und Umformulieren von Texten für die verschiedenen Ausspielkanäle bis zu Social Media. Dazu zählt beispielsweise, Keywords zu verwenden, die für die Google-Suche funktionieren oder Sperrwärter auf Social Media umschiffen. Ziel ist, die redaktionelle Arbeit, die immer multi- und crossmedialer wird, maschinell zu erleichtern. Doch Andreas Arntzen vom Wort & Bild Verlag drückt dabei auf die Tempobremse: „Man muss den Menschen Zeit geben, damit sie in diese KI-Welt eintauchen und sich entwickeln können.“ Ziel sei nicht das Entlassen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, sondern sie in diesem Prozess mitzunehmen, und das funktioniere nur, wenn KI privat und beruflich getestet werde. Arntzen ermöglicht den Mitarbeitern deshalb den Zugang zu entsprechenden KI-Tools.

 

2. Wo bleiben die Regeln?

Wie geht man mit KI um? Intern? Extern? Einige Medienhäuser haben intern bereits Guidelines eingeführt. Verena Krawarik von der APA fasst ein paar Regeln zusammen: „Nicht als Researchetool verwenden. Nur geprüfte KI-Tools nutzen, keine vertraulichen Daten einbinden.

 

„Output der KI checken und rechecken, Einsatz von KI kennzeichnen.“ (Ausführliche Leitlinie zum Umgang mit künstlicher Intelligenz). Diese Grundregeln fürs Arbeiten in der eigenen Organisation sind beispielhaft. Der Bayerische Rundfunk (BR) hat seine zehn ethischen Regeln ebenfalls veröffentlicht. Cäcile Schneider vom Innovation Lab des BR verweist vor dem Hintergrund der täglichen Arbeit auf das Regelwerk. Die Guidelines rühren dabei an die .ngste von Redakteuren und Redakteurinnen und stellen deshalb gleich klar: „Unsere Journalistinnen und Journalisten bleiben dabei unersetzlich.“ Diese Klarstellung führt zur Basisfrage: „Unser Prüfstein für den Einsatz: Bietet die Technologie den Mitarbeitenden im BR und unseren Nutzern tats.chlich einen Mehrwert?“ Die Richtlinien reichen vom Nutzwert über Transparenz und Diskurs weiter zu sorgsamem Umgang mit Daten bis zu redaktioneller Kontrolle und Verantwortung sowie notwendiger interdisziplinärer Reflexion. Baseline: Vorsicht, Behutsamkeit im Umgang mit allem, denn für das Publizierte zeichnet das Medium verantwortlich.

 

3. Von einer Plattform aus

4. Arbeiten im Team

5. Vermessung des Publikums

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