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Dunja Hayali kündigt nach Hasswelle Auszeit von Social Media an

Dunja Hayali kündigt nach Hasswelle Auszeit von Social Media an Dunja Hayali (Foto: Svea Pietschmann/​ZDF)

Nach Hasskommentaren zu ihrem Beitrag über Charlie Kirk kündigt Dunja Hayali eine Auszeit von den sozialen Medien an. Sie betont, dass Meinungsfreiheit dort endet, wo Gewalt beginnt.

Berlin – Nach einer massiven Hasswelle, die auf ihre Berichterstattung im ZDF folgte, hat sich die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali vorerst aus den sozialen Medien zurückgezogen. Grund für den Rückzug war der Mord an dem rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk, über den Hayali im „heute journal“ berichtete. In Folge der Sendung sah sich die 51-Jährige einer Flut von Drohungen und verbalen Angriffen ausgesetzt, die vor allem auf Social Media verbreitet wurden.


Am Donnerstagabend hatte Hayali das „heute journal“ moderiert und das Attentat auf den US-amerikanischen Aktivisten Charlie Kirk thematisiert, der einen Tag zuvor bei einer Veranstaltung in Utah erschossen wurde. In ihrer Anmoderation sagte Hayali: „Wo soll das alles hinführen? Im Land der Meinungsfreiheit, den USA, scheint es immer weniger möglich zu sein, andere Meinungen auszuhalten oder dagegenzuhalten, ohne dass es eskaliert.“ Sie fuhr fort: „Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen, auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.“


Diese kritische Haltung gegenüber Kirk und seinem Tod rief eine Welle von Hasskommentaren hervor, darunter auch explizite Morddrohungen. In einer Instagram-Story teilte Hayali einige der erhaltenen Nachrichten und zeigte sich erschüttert über die Gewalt, die ihr entgegenschlug. Ein Nutzer schrieb: „Hoffentlich erschießt dich einer, du miese Dreckslesbe!“ Ein weiterer bezeichnete sie als „1000 mal bösartiger und schlimmer als Joseph Goebbels“. Weitere Drohungen lauteten: „Du wirst die Nächste sein“ oder „Ich hoffe, Sie werden auch vor Ihrer Familie erschossen.“


In einem emotionalen Video erklärte Hayali daraufhin, dass sie eine Auszeit von den sozialen Netzwerken nehmen werde. Sie betonte jedoch, dass sie „offen für sachliche Kritik“ sei und sich lediglich gegen die „gewalttätige und menschenverachtende Hetze“ wehre, die sie erreicht habe. Mit den Worten „Meinungsfreiheit hat Grenzen“ machte sie klar, dass die Grenze dort gezogen sei, wo Gewalt und Bedrohungen die Diskussion überschatten.


Hayali kündigte an, sich für einige Tage von Social Media zurückzuziehen – allerdings nicht von ihrer Arbeit im ZDF. Es gab keine Hinweise darauf, dass sie längerfristig eine Auszeit vom „heute journal“ nehmen würde. Zugleich bedankte sie sich bei den vielen Followern, die ihr weiterhin „anständige kritische Kommentare“ zukommen ließen und ihre Haltung respektierten.