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Newsroom – Markus Wiegand

„Der Spiegel“ im Wandel: Was die aktuelle Bilanz über Redaktion, Erlöse und neue Ausrichtung verrät

„Der Spiegel“ im Wandel: Was die aktuelle Bilanz über Redaktion, Erlöse und neue Ausrichtung verrät Markus Wiegand

Wie steht es wirtschaftlich um „Der Spiegel“? Markus Wiegand hat die neue Bilanz analysiert – und zeigt, warum ein Teil des Erfolgs für Unruhe in der Redaktion sorgt.

Berlin – Auszug aus „kress pro“-Ausgabe 5/2025 mit der Titelgeschichte „Wie sich mit Audio Geld verdienen lässt“.

 

„Mehr Umsatz, mehr Gewinn: Spiegel-Gruppe schließt Geschäftsjahr 2024 erfolgreich ab“, meldete man jüngst in eigener Sache. So stieg der Umsatz von 245,9 Mio. Euro (im Jahr 2023) auf 255,2 Mio. Euro (2024). Der Jahresüberschuss wuchs von 24,2 Mio. Euro auf 26,5 Millionen Euro.

 

Was der „Spiegel“ unerwähnt lässt: Das Magazin „11 Freunde“ ist erstmals voll in den Zahlen enthalten. Auf Nachfrage hält man fest: „Die Umsatzerlöse der Spiegel-Gruppe liegen auch bereinigt um Portfolioeffekte über dem Vorjahr.“ Wie genau die Zahlen aussehen, bleibt offen.

 

Das Ergebnis 2024 ist solide, aber auch keine Bonanza. Die Umsatzrendite liegt wie im Vorjahr bei rund 10 Prozent. Zum Vergleich: 2022 hatte die Gruppe bei einem Umsatz von 267 Mio. Euro noch einen Jahresüberschuss von 42,8 Mio. Euro erzielt, was einer Umsatzrendite von 16 Prozent entspricht. Für 2021 meldete die Spiegel-Gruppe gar ein Ergebnis „auf Rekordniveau, dem besten seit vielen Jahren“: 49,9 Millionen Euro Jahresüberschuss bei einem Umsatz von 274,9 Millionen Euro entsprachen einer Umsatzrendite von 18,2 Prozent.

 

Fluch und Segen: Satte 66,9 Mio. Euro kamen 2024 bereits aus dem digitalen Vertrieb. Dort allerdings ist der „Spiegel“ mit anderen Inhalten unterwegs als beim Print-Titel und konvertiert stark mit Servicethemen. Der Spagat sorgt in der Redaktion gelegentlich für Spannungen. Eigentlich betreibt der Spiegel inzwischen zwei unterschiedliche Marken unter einem Dach: ein Nachrichtenmagazin und ein Verbraucherportal.

 

Die Top-Themen im aktuellen „kress pro“

  • Sieben Audiocases von sieben Publishern: Von FAZ über RP bis zu Fachmedien – unterschiedliche Strategien im Überblick
  • Die Erfolgsstory von Zetland: Das dänische Medienunternehmen verdient mit Audioinhalten Geld und erreicht viele junge Menschen
  • Mit KI das Neugeschäft ankurbeln: Um kleineren Werbetreibenden den Einstieg zu erleichtern, generiert Radio Gongmit dem „Ad Maker“ KI-gestützt Werbespots
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  • Geheimer Deal mit zwei Profiteuren: Thomas Schaub und Florian Ebner haben die Südwestdeutsche Medienholding zerschlagen. Die kleinen Anteilseigner wurden dabei übergangen. Wie das Ganze ablief, was vom Konzern übrig bleibt und was die Neuordnung für die Süddeutsche Zeitung heißt
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