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BR-Intendantin Wildermuth: Desinformation so gefährlich wie Drohnen

Die innere Sicherheit werde nicht nur durch Drohnen bedroht, sondern auch durch Desinformation, meint die BR-Intendantin. Sie fordert von der Politik, beide Gefahren ernst zu nehmen – und gegenzusteuern.

München (KNA) – BR-Intendantin Katja Wildermuth hat sich für eine stärkere Regulierung großer Technologieunternehmen ausgesprochen. Ausgerechnet dort, wo es um Fakten, Wissen und Meinungsfreiheit gehe, lasse die Politik wenigen Großkonzernen zu viel Spielraum, kritisierte Wildermuth  in einem Gespräch mit ihrem Sender. „Politik muss sich mit der gleichen Leidenschaft um Desinformation kümmern, mit der sie sich um Drohnen kümmert. Beides sind Angriffe auf unsere nationale Sicherheit.“


Als „bequem, aber gefährlich“ stufte die Intendantin den Einsatz Künstlicher Intelligenz durch Google und andere Suchmaschinen ein. Wo den Nutzern nicht mehr klassische Ergebnislisten, sondern automatisch generierte Zusammenfassungen geliefert würden, drohe ein Monopol beim Zugang zu Informationen. Wenn Maschinen festlegten, welche Inhalte sichtbar seien, entstehe eine gefährliche Machtverschiebung im Informationsraum. Hier brauche es eine Regulierung. Es dürfe nicht passieren, „dass Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden, dass intransparent mit Quellen gearbeitet wird“.


Wie der BR KI nutzt
Wildermuth sagte auch, dass der Bayerische Rundfunk selbst die Potenziale von KI nutze. Dabei setze man auf Transparenz, Schutz von Urheberrechten und Kooperation. „Wir entwickeln kleinere, aber dafür sehr verlässliche Chatbots, mit denen unser Publikum direkt auf unsere Inhalte zugreifen kann“, erklärte sie. Ein Beispiel dafür sei der gemeinsam mit der Ippen-Gruppe entwickelte BreznBot während des Oktoberfests. Dieser beantwortete KI-gestützt Fragen rund um das größte Volksfest der Welt – auf Basis von Inhalten aus beiden Medienhäusern.

 

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