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Mediengruppe Pressedruck: "Augsburger Allgemeine", "Südkurier" und "Main-Post" schreiben schwarze Zahlen - Paywall kommt 2013

Die Zeitungen und Unternehmen der Mediengruppe Pressedruck schreiben schwarze Zahlen. Das hat NEWSROOM aus Unternehmenskreisen erfahren. Damit stellt sich das Medienhaus, das zu jeweils 50 Prozent den Schwestern Ellinor Scherer und Alexandra Holland gehört, gegen den allgemeinen Zeitungstrend der vergangenen Wochen.

Augsburg - Zu den Zeitungen des Unternehmens gehören mehrheitlich die Regionalblätter "Augsburger Allgemeine" (verkaufte Auflage: 220.340 Exemplare), "Südkurier" Konstanz (verkaufte Auflage: 127.726 Exemplare) und "Main-Post" Würzburg (verkaufte Auflage: 123.682 Exemplare), zur Hälfte ist die "Allgäuer Zeitung" Kempten (verkaufte Auflage: 102.064 Exemplare) im Besitz der Mediengruppe Pressedruck, zu 33,33 Prozent der "Nordkurier" Neubrandenburg (verkaufte Auflage: 83.497 Exemplare).

Vor allem bei Materialkosten sowie Sach- und Fremdkosten möchte der Verlag sparen. Während die Zeitungen Umsatzrückgänge verzeichnen steigen die Kosten, so sind im Zeitungsbereich seit 2009 die Kosten um zehn Millionen Euro gestiegen. Am Standort Augsburg müssen bis 2015 rund zehn Millionen Euro eingespart werden, um wieder das angepeilte Kostenniveau von 2009 zu erreichen. Da das Unternehmen unter anderem 37 Arbeitsplätze in Redaktion und Verlag abgebaut hat bzw. noch abbaut, kann es im kommenden Jahr bereits 2,1 Millionen Euro einsparen. Es drohen weitere Entlassungen.

Wie kritisch die Anzeigenentwicklung auch in Augsburg ist, beweisen folgende Zahlen. Nach NEWSROOM-Informationen sind die großen Anzeigen des Handels (Schweinebauch und Co.) von Januar bis Oktober 2012 um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, bei den Markenartikeln ist es noch dramatischer, dort hat sich ein Minus von 27,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufgetan.

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Die bislang kostenfreie Online-Ausgabe der "Augsburger Allgemeine" wird kostenpflichtig, der Verlag plant eine Bezahlschranke ab Mitte 2013. Nach gesicherten NEWSROOM-Informationen sollen künftig 15 Artikelabrufe monatlich kostenfrei bleiben. Wer danach noch mehr wissen will, für den wird die Nutzung kostenpflichtig. Die anderen Zeitungen des Hauses sollen unmittelbar folgen.

Schwer unter Druck setzt die Unternehmensführung auch die Einstellung der "Financial Times Deutschland". Zwar ist die Mediengruppe Pressedruck nicht an der Zeitung beteiligt, hat aber einen großen Teil der Auflage in Augsburg gedruckt; das jährliche Umsatzvolumen beträgt über eine Million Euro im Jahr und war einer der größten Fremd-Druckaufträge der Schwaben.

Die Mediengruppe Pressedruck war für eine offizielle Stellungnahme nicht zu erreichen.

Bericht folgt

Bülend Ürük

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