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In Konkurrenz zum Kunden: Nachrichtenagentur dpa twitterte von Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl

Es war eine Premiere der ungewöhnlichen Art. Erstmals hat ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Sonntag von einer Wahl live für ein Twitterkonto von dpa getwittert. Die Agentur will aber Nachrichten-Großhändler bleiben.

Stuttgart - Informationen zur Oberbürgermeister-Wahl in Stuttgart gab es auf Twitter medienmäßig also nicht nur bei den lokalen Medien wie der "Stuttgarter Zeitung", sondern auch auf dem Twitter-Account vom Landesdienst Südwest von dpa.

Will die Deutsche Presse-Agentur jetzt also ihr Geschäftsmodell erweitern und direkt Endkunden ansprechen? Denn der deutsche Nachrichtenagentur-Marktführer ist auf dem sozialen Netzwerk äußerst rege. Bislang ist es aber fast ausnahmslos so, dass dpa auf seinen offiziellen Twitterkonten auf dpa-Artikel verlinkt, die bei den Partnermedien erschienen sind. Jetzt also der Dammbruch, der direkte Weg zum Endkunden für die Deutsche Presse-Agentur?

Mitnichten, heißt es aus der dpa-Zentrale in Berlin. Offiziell heißt es dort: "Die dpa nutzt soziale Netzwerke und Dienste wie Twitter immer intensiver als Hilfsmittel bei der Recherche - zum Beispiel um sehr frühzeitig auf Themen aufmerksam zu werden, zu denen wir dann eigene Nachforschungen anstellen. Die Social-Media-Begeisterung vieler Kolleginnen und Kollegen ist groß - das zeigen auch die Tweets, mit denen sie die Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl begleitet haben. Die dpa wird allerdings auch künftig nicht davon abrücken, ein Nachrichten-Großhändler zu sein."

Und: "Unser B2B-Prinzip wird nicht durch B2C ergänzt werden."

Bülend Ürük

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