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Bertelsmann verkauft sein US-Clubgeschäft an Najafi Companies

Bertelsmanns Direct Group Nordamerika ist einer der größten Anbieter von Büchern, DVDs und Musikprodukten in den USA und Kanada, zu ihr gehören namhafte Buch-, Musik- und DVD-Clubs wie Columbia House und Bookspan.

Gütersloh (dpa) - Der Medienkonzern Bertelsmann verkauft sein Direktkundengeschäft Direct Group in Nordamerika an den US- Privatinvestor Najafi Companies (Phoenix, Arizona). Das gaben beide Unternehmen am Freitag bekannt. Der Vertrag sei unterzeichnet und werde voraussichtlich noch im dritten Quartal 2008 in Kraft treten. Über Einzelheiten sei Stillschweigen vereinbart worden. Zu dem Direktkundengeschäft gehören namhafte Buch-, Musik- und DVD-Clubs wie Columbia House und Bookspan.

Die Nordamerika-Geschäfte hatten zuletzt ein Umsatzvolumen von rund 900 Millionen Euro, waren in jüngster Vergangenheit jedoch nur schleppend gelaufen und hatten Bertelsmann 2007 zu massiven Wertberichtigungen in Höhe von 291 Millionen Euro gezwungen. Columbia House war erst 2005 zu einem Preis von mehr als 300 Millionen Euro zu Bertelsmann gekommen. Bertelsmann hatte wegen der schlechten Geschäftsentwicklung vor allem mit Tonträgern und DVDs Anfang des Jahres die US-Clubs von den europäischen Direktkundengeschäften abgetrennt und den Verkaufsprozess eingeleitet.

Die Direct Group Nordamerika ist einer der größten Anbieter von Büchern, DVDs und Musikprodukten in den USA und Kanada. Die Clubs haben mehrere Millionen Mitglieder und werden von dem US-Manager Stuart Goldfarb geleitet. Najafi kündigte an, mit dem bisherigen Management eng zusammenarbeiten und die Geschäfte ausbauen zu wollen. «Wir sind sicher mit Najafi Companies den bestmöglichen Käufer für die Direct Group North America gefunden zu haben», sagte Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe.

Die Clubgeschäfte in Deutschland und Europa, einst Keimzelle des modernen Bertelsmann-Konzerns unter Nachkriegsgründer Reinhard Mohn, bleiben von dem Verkauf in den USA unberührt. Jedoch hatte Bertelsmann auch für das Europa-Geschäft eine Überprüfung eingeleitet, die spätestens Mitte 2009 beendet sein soll. Konkrete Verkaufsabsichten hatte der Konzern dementiert. Es gebe noch keine Entscheidung zu dieser Frage, hieß es.