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Bertelsmann: Rekordbeteiligung bei Mitarbeiterbefragung

Noch nie zuvor haben sich so viele Mitarbeiter wie diesmal an der weltweiten Mitarbeiterbefragung beim Medienkonzern Bertelsmann beteiligt. Mit 86,9 Prozent liegt die Quote so hoch wie nie zuvor, bei Bertelsmann-Tochter RTL waren es sogar sagenhafte 95 Prozent. Das melden Newsroom.de und PR-Journal.de.

Gütersloh - Rund 74.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Chance genutzt und an der Befragung teilgenommen, für die eine Bertelsmann-Tochter verantwortlich zeichnet. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe ist begeistert.

„Ich freue mich natürlich besonders darüber, dass wir mit dem für uns so wertvollen Instrument der Mitarbeiterbefragung eine so hohe Beteiligungsquote wie noch nie erzielen konnten. Das hohe Niveau zeigt ganz deutlich: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein großes Interesse daran, ihre Meinung zu äußern und damit an der Gestaltung ihres Unternehmens mitzuwirken. Für dieses Interesse bedanke ich mich auch im Namen des Bertelsmann-Vorstandes sehr herzlich", so Thomas Rabe.

 

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann.

 

„Um Bertelsmann internationaler, digitaler und wachstumsstärker aufzustellen, sind wir auf Engagement, Kreativität und Motivation unserer Mitarbeiter angewiesen“, so der Vorstandsvorsitzende in einer Mitteilung, die uns vorliegt, weiter.

Diese seien jedoch nur möglich, wenn die Mitarbeiter mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden seien.

„Darum begrüße ich es umso mehr, dass so viele die Chance genutzt haben, ihre Meinung mitzuteilen und damit dazu beizutragen, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen – und natürlich Bertelsmann zu einem noch attraktiveren Arbeitgeber zu machen.“

Ausdruck partnerschaftlicher Unternehmenskultur

2010 nahmen Mitarbeiter aus 47 Ländern an der Befragung teil. Die hohe Beteiligungsquote von 85,1 Prozent zeigte schon damals, dass die Bertelsmann-Mitarbeiter dieses Instrument schätzen und aktiv an der Entwicklung ihrer Firma mitwirken.

In regelmäßigen Abständen – erstmals bereits in den 1970er Jahren, seit 2002 weltweit – werden die Mitarbeiter mittels eines formalen Fragebogens anonym um ihre Bewertung wichtiger Aspekte des Arbeitslebens gebeten, beispielsweise Arbeitsbedingungen, Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, Zusammenarbeit im Team und Geschäftsstrategie.

Der Fragebogen liegt in 16 Sprachen vor und kann online oder auf Papier ausgefüllt werden. "Ziel der Befragung ist es, in einen partnerschaftlichen Dialog zu treten und in den Folgeprozessen gemeinsam mit den Mitarbeitern Veränderungsprozesse zu gestalten. So ist es für alle Führungskräfte verbindlich, die Ergebnisse im Team zu besprechen und gemeinsam einen Maßnahmenplan aufzustellen", heißt es bei Bertelsmann offiziell.

Wie es den Mitarbeitern geht, was sie sich von ihrem Unternehmen erhoffen, steht erst im September fest. Dann werden die Ergebnisberichte an die Führungskräfte verteilt, die ihrem Team die Teamergebnisse präsentieren und mit ihnen darüber diskutieren sollen.

Einordnung: Weltweites Engagement historisch begründet

Die hohe Beteiligung bei Bertelsmann ist wirklich außergewöhnlich. Die PR-Menschen in Gütersloh können froh sein, eine solch große Unterstützung zu haben. Gut, die Auswertung bleibt abzuwarten. Aber das weltweite Engagement der Bertelsmänner und Bertelsfrauen ist auch historisch begründet.

Nicht nur die theoretische Beteiligung, sondern auch die praktische Mitarbeiter-Mitwirkung wurde in den 1970er Jahren quasi von Reinhard Mohn ermöglicht. Es gab bei Bertelsmann eine praktizierte Solidarisierung mit dem Unternehmen. Und es war nicht zu seinem Nachteil.


Grundsätzlich besteht bei Mitarbeiterbefragungen immer das Problem der Beteiligung. Es war noch vor Jahrzehnten fast überall gering, wenn unternehmsintern befragt wurde. Die Beteiligung erhöhte sich auf über 50 Prozent, wenn ein externes Institut beauftragt wurde. Man vertraute diesem mehr.

Mitarbeiterkommunikation wichtig für gesamte Kommunikation

Mitarbeiterbefragungen zeigen aber auch, wie wichtig der interne Bereich, die Mitarbeiterkommunikation für die gesamte Kommunikation eines Unternehmens, einer Institution oder Behörde ist. Und vor allem für seine Reputation und auch seinen wirtschaftlichen Erfolg.

Gute professionelle Internal Relations sind die Basis für erfolgreiche External Relations. Diese Grundlage scheint mancherorts ins Hintertreffen geraten zu sein. Vielleicht kann die Bertelsmann-Umfrage ein Umdenken bewirken.

Bülend Ürük, Gerhard Pfeffer