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"Stern TV": Jauchs Abschied nach mehr als 20 Jahren

Nach fast 21 Jahren und 953 Sendungen gibt Günther Jauch das Format heute an seinen Nachfolger Steffen Hallaschka ab.

Berlin (dpa) - Nach mehr als 20 Jahren sagt Günther Jauch Adieu. An diesem Mittwoch (22.05 Uhr) moderiert der 54-Jährige das letzte Mal sein RTL-Magazin "Stern TV". Am 4. April 1990 stand er erstmals für die Sendung vor der Kamera. Fast 21 Jahre und 953 Sendungen später gibt Jauch das Format an seinen Nachfolger Steffen Hallaschka ab. Der 39-Jährige wird am 12. Januar das neue Gesicht von "Stern TV".

Jauch trennt sich zwar als Moderator von der Sendung, als Produzent bleibt er mit seiner Firma I&U Information und Unterhaltung aber an Bord. Die Übergabe der Moderation war nötig geworden, weil Jauch als Nachfolger von Anne Will ab Herbst 2011 in der ARD Gastgeber des Polittalks am Sonntagabend sein wird und nicht durch zwei Informationsformate auf unterschiedlichen Sendern hätte führen können.

Außerdem hat der Zeitpunkt eine Rolle gespielt, wie Jauch in einem mit RTL geführten Gespräch erläuterte. "Ich habe mich gefragt, ob ich nicht besser zu einem Zeitpunkt aufhöre, wo es noch Zuschauer gibt, die das bedauern, anstatt solange mit dem Krug zum Brunnen zu gehen, bis er bricht", sagte er. "Ich finde es grundsätzlich wichtig, dass man zur rechten Zeit geht."

In der Abschiedssendung will "Stern TV" einen Blick hinter die Kulissen des Magazins gewähren, wie der Kölner Privatsender mitteilte. Dazu seien die Höhepunkte aus mehr als 20 Jahren Fernsehgeschichte zu sehen: "Die spektakulärsten Studioaktionen, die bewegendsten Schicksale, die ergreifendsten Szenen und die lustigsten Pannen und Tiergeschichten."

Jauch wird auch Nachfolger Hallaschka zum Schluss vorstellen, der zuvor die "NDR-Talkshow" und das Wirtschaftsmagazin "Markt" moderierte. "Stern TV" sei "die wohl letzte große Wundertüte im deutschen Fernsehen und ein Riesengeschenk für einen journalistischen Moderator", sagt Hallaschka. Jauch meint, Hallaschka habe "seinen eigenen Kopf und wird der Sendung seinen eigenen Stempel aufdrücken. Aber man sollte ihm auch einfach Zeit lassen und nicht sofort nach der ersten, zweiten oder fünften Sendung ein Urteil fällen".

Die Quoten des Magazins können sich trotz harter Konkurrenz sehen lassen. "Insbesondere natürlich die Champions League, die uns immer wieder zusetzt", sagt Jauch. "Andere Formate haben sich über die letzten zwei Jahrzehnte auch an uns abgearbeitet, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Die meisten sind dann wieder in der Versenkung verschwunden."

Im Jahr 2010 sahen im Durchschnitt 2,96 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 15,4 Prozent) pro Ausgabe zu - der Marktanteil beim werberelevanten Publikum zwischen 14 und 49 Jahren betrug 18,5 Prozent. Im Jahr 1992 - seitdem vermarktet die Marktforschungsfirma Media Control die Fernsehquoten - waren es 3,36 Millionen Zuschauer sowie 20,2 Prozent und 24,0 Prozent bei den Marktanteilen.

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