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Privatsender kritisieren ZDF-Pläne für «Familienkanal»

In der vergangenen Woche hatte ZDF-Intendant Markus Schächter angekündigt, den ZDF-Dokukanal zu einer Alternative zur privaten Konkurrenz auszubauen. Mit diesen Plänen widersetze sich das ZDF gegen Bestrebungen aus Brüssel, wonach neue Kanäle zunächst vom Gesetzgeber beauftragt werden müssten.

Berlin (dpa) - Die Privatsender haben Pläne des ZDF für einen «Familienkanal» heftig kritisiert. Das Vorhaben, den digitalen ZDF- Dokukanal zu einem Programm für «junge Familien» auszubauen, sei ein durchsichtiger Versuch, ein zweites Vollprogramm zu etablieren, erklärte der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) am Montag in Berlin. Damit widerspreche das ZDF Bestrebungen der EU- Kommission, das Programm von digitalen Spartenkanälen aus Kultur, Bildung und Information präzise einzugrenzen, sagte VPRT- Vizepräsident Tobias Schmid.

In der vergangenen Woche hatte ZDF-Intendant Markus Schächter angekündigt, den ZDF-Dokukanal zu einer Alternative zur privaten Konkurrenz auszubauen. Damit sollten Menschen zwischen 25 und 50 Jahren angesprochen werden. Auch der ZDF-Theaterkanal soll sich stärker an jüngere Zuschauer richten und etwa eine tägliche Jugendkultursendung anbieten.

Mit diesen Plänen widersetze sich das ZDF gegen Bestrebungen aus Brüssel, wonach neue Kanäle zunächst vom Gesetzgeber beauftragt werden müssten. Sollte das ZDF dabei bleiben, müssten die Bundesländer in Zukunft auch die Digitalkanäle genehmigen.