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dpa

Nach Eklat bei "Günther Jauch" − ARD: AfD bewusst eingeladen

„Für den demokratischen Prozess ist es wünschenswert und notwendig, dass in einer aktuellen Diskussion alle Seiten zu Wort kommen“, erklärte eine Sprecherin.

Berlin (dpa) − Nach dem umstrittenen Auftritt des AfD-Politikers

Björn Höcke in der Talkshow „Günther Jauch“ haben die ARD und die

Produzenten dessen Einladung verteidigt. „Für den demokratischen

Prozess ist es wünschenswert und notwendig, dass in einer aktuellen

Diskussion alle Seiten zu Wort kommen“, erklärte die Sprecherin von

I&U TV, Simone Bartsch, am Montag. Ein ARD-Sprecher betonte, die

Redaktion habe sich bewusst dazu entschieden, Höcke einzuladen und

sich kritisch mit seinen umstrittenen Thesen auseinanderzusetzen.

In der ARD hatten am Sonntagabend Bundesjustizminister Heiko Maas

(SPD), Journalistin Anja Reschke, der saarländische Innenminister

Klaus Bouillon (CDU) und der thüringische AfD-Fraktionsvorsitzende

Höcke über das Thema „Pöbeln, hetzen, drohen − wird der Hass

gesellschaftsfähig?“ diskutiert. Höcke fiel unter anderem dadurch

auf, dass er zu Beginn der Sendung eine Deutschlandfahne über seine

Stuhllehne drapierte. Im Anschluss behauptete er, Deutschland würde

sich mit den Flüchtlingen „sozialen Sprengstoff importieren“.

Höcke hätte zu viel Raum für seine Thesen bekommen, vieles sei

unkommentiert geblieben, lautet die anschließende Kritik. „Hilfe, ist

das eine schlechte Moderation! Höcke sagt, die Syrer haben Syrien.

Sollen die sich da abschlachten lassen???“, so Grünen-Politikerin

Renate Künast auf Twitter. Der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote

twitterte: „Rechtspopulistische Spinner wie Höcke gehören nicht zur

besten Sendezeit ins öffentlich-rechtliche Fernsehen.»