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DPRG-Gipfeltreffen im Harz: Wilde Tiere und tropische Hitze

DPRG-Gipfeltreffen im Harz: Wilde Tiere und tropische Hitze

Bereits zum 5. Mal trafen sich am 17. August wieder knapp 20 DPRG-Mitglieder der Landesgruppen Sachsen-Anhalt/Thüringen, Niedersachsen-Bremen und Sachsen zu ihrem jährlichen „Gipfeltreffen“ im Harz. Im traditionsreichen Klosterhotel Wöltingerode wurde anhand konkreter Praxisbeispiele die Thematik Natur & Kommunikation erörtert.

Das von der Landesgruppe Sachsen-Anhalt entwickelte Veranstaltungsformat „Gipfeltreffen“ wurde seinem Namen wieder gerecht: Erneut trafen sich die Vorstände dreier DRPG-Landesgruppen und mit der Besteigung des Harly(berges) bei Vienenburg wurde mit Blick auf den Brocken auch wieder ein neuer Gipfel erklommen. Dessen Höhe (256 m) mag zwar vergleichsweise gering erscheinen. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen − selbst im Schatten des Waldes − verlangte der von Dr. Friedhart Knolle (Nationalpark Harz) geführte Aufstieg mit vielen interessanten Zwischenstationen den Teilnehmenden jedoch trotzdem einiges ab. Umso willkommener waren im Anschluss die kühle Kräuterlimonade und der herzhafte Imbiss auf dem Turm.

Nach dem Besuch unter Tage im Bergwerk Rammelsberg 2017 lag der Fokus diesmal auf der Flora und Fauna des Harzes. Ein besonderes Reizthema dabei: „Die wilden Tiere kehren zurück“, in das Ole Anders, Koordinator des Luchsprojektes im Nationalpark Harz, einführte.

So sind die Bemühungen, Luchs und Wolf in deutschen Wäldern wieder heimisch zu machen, nicht nur naturschutztechnisch relevant, sondern vor allem ein Kommunikationsproblem. Denn die meisten Menschen empfinden schon den Gedanken daran als bedrohlich, im Wald vielleicht einem Wolf zu begegnen (was dieser selbst tunlichst vermeiden wird). Deshalb schlagen jedes Mal die Emotionen hoch, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass ein Wolf Schafe oder andere Nutztiere gerissen haben könnte. Prompt gab es tagesaktuell dazu auch einen entsprechenden Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung („Schock an Landebahn − Wolfsangriff in Kühnauer Heide?“). Der Luchs ist dagegen gern gesehen und wird zunehmend auch als Motiv in der Werbung verwendet, um besondere Naturnähe zu symbolisieren (zum Beispiel vom Mineralwasserbetrieb Harzer Grauhof).

Fakt ist, dass unter EU-Recht Luchs und Wolf schutzwürdig sind. Während der Luchs mühsam und gezielt in geeigneten Gebieten wieder angesiedelt werden muss, breitet sich der Wolf jedoch selbst von Polen her nach Westen aus (= natürliche Ansiedlung), da Jungtiere auf der Suche nach einem eigenen Revier bis zu 1.000 Kilometer laufen. Ein kontroverses Thema also, das auch noch beim Abendessen im Klosterrestaurant weiter angeregt diskutiert wurde.

Ein herzliches Dankeschön für ein besonders spannendes Gipfeltreffen geht an das bewährte Organisatorenteam Reinhard Artus (Vorsitzender DPRG-LG Sachsen-Anhalt/Thüringen), Dr. Andreas Brandtner (Vors. DPRG-LG Niedersachsen-Bremen) und Dr. Friedhart Knolle (Nationalpark Harz). Sie bereiten schon das nächste Gipfeltreffen am 23./24. August 2019 vor und wünschen sich dazu noch mehr Gäste auch aus weiteren Landesgruppen.

Autorin: Silke Ziegler-Pierce (IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH)

Fotos: Michael Rost (Uniper Kraftwerke GmbH) und DPRG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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