Radio
DDP

Christliche Hörfunksender Radio Paradiso wehrt sich juristisch gegen Lizenzentzug

Mit dem Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz will der Sender unter anderem erreichen, dass er bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren auch über den 30. November hinaus weitersenden kann.

Berlin (ddp-bln). Der private christliche Hörfunksender Radio Paradiso geht juristisch gegen den Entzug seiner UKW-Sendelizenz in Berlin und Brandenburg vor. Am Donnerstag sei beim Berliner Verwaltungsgericht ein Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz gestellt worden, sagte Geschäftsführer Matthias Gülzow auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp. Innerhalb der kommenden vier Wochen solle zudem Klage eingereicht werden.

Mit dem Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz will der Sender unter anderem erreichen, dass er bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren auch über den 30. November hinaus weitersenden kann. Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hatte entschieden, dass die Sendeerlaubnis von Radio Paradiso nicht verlängert und an die Welle Oldiestar vergeben wird. Die Lizenz läuft Ende November aus.

Der Medienrat begründete seine Entscheidung unter anderem mit dem zu geringen Wortanteil des Senders, was wiederholt angemahnt worden sei. Die Geschäftsführung des Senders verweist darauf, dass der Wortanteil erhöht worden sei. Radio Paradiso positioniert sich als "Wellnesssender". Er gehört Gesellschaftern aus Kirchen, der Diakonie und engagierten Einzelpersonen. Gegen den Lizenzentzug hatten Kirchen und Politiker wie CDU-Fraktionschef Volker Kauder protestiert.

Nach der Media-Analyse (MA) 2010 Radio II hat Radio Paradiso sein Publikum um 7000 auf 39 000 in der Durchschnittsstunde steigern können. Gülzow sagte, dies sei ein historischer Höchststand, der bislang erst einmal 2005 habe erreicht werden können. Das Ergebnis sei auch eine "wunderbare Bestätigung" des Programms mit hohem Wortanteil.