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Massive Talfahrt: Schweizer "Blick" verkauft erstmals seit 45 Jahren weniger als 200.000 Exemplare

Droht den deutschen Chefredakteuren Karsten Witzmann und Ralph Grosse-Bley die Entlassung? Diese Frage wirft der stets gut informierte Hanspeter Bürgin in "Der Sonntag" auf.

Zürich - 1987 war die Welt noch in Ordnung. "Der Blick" verkaufte damals 375.288 Exemplare, der absolute Höhepunkt. Jetzt hat das Boulevardblatt aus dem Ringier-Verlag laut "Der Sonntag" seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Innerhalb von einem Jahr ist die Auflage um 8,3 Prozent gesunken. Erstmals verkauft das Blatt damit weniger als die magischen 200.000 Exemplare.

Laut einer Stellungnahme dem "Der Sonntag" gegenüber hält Ringier an seinen deutschen Blattmachern aber fest, die Chefredakteure würden nicht zur Diskussion stehen. Grund für die Schwierigkeiten der deutschen Blattmacher sei auch die deutsche Sicht, mit der sie die Zeitung machen würden. So sei die Ernennung von SPD-Kanzlerkandidat Steiner Aufmacher gewesen. Auch würden wegen Grosse-Bleys Führungsstil immer wieder profilierte Journalisten dem Boulevardblatt den Rücken zukehren.

"Hie und da kommentieren die deutschen «Blick»-Journalisten deutsche Ereignisse aus deutscher Sicht und merken dabei nicht, dass sie an der Schweizer Leserschaft vorbeischreiben", schreibt Hanspeter Bürgin.

Der Schweizer Ringier-Verlag gibt in Deutschland unter anderem das Monatsmagazin "Cicero" und "Monopol" heraus.

Bülend Ürük

NEWSROOM-Tipp: Lesen Sie hier den Artikel "Talfahrt der "Blick"-Auflage" in "Der Sonntag", der von der AZ Zeitungen AG Aarau herausgegeben wird.