Pressefreiheit
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Verband protestiert gegen Durchsuchung bei Journalisten

Die Aktion der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Suche nach einer undichten Stelle bei der Polizei sei "vollkommen überzogen", erklärte der Verband am Freitag. Sie stelle offenbar einen rechtswidrigen Eingriff in die grundgesetzlich geschützte Pressefreiheit und das Redaktionsgeheimnis dar.

 

 

Berlin (dpa) - Die Durchsuchung von Büro und Wohnung eines Reporters der "Berliner Morgenpost" stößt beim Journalistenverband DJU auf heftige Kritik. Die Aktion der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Suche nach einer undichten Stelle bei der Polizei sei "vollkommen überzogen", erklärte der Verband am Freitag. Sie stelle offenbar einen rechtswidrigen Eingriff in die grundgesetzlich geschützte Pressefreiheit und das Redaktionsgeheimnis dar.

"Anscheinend ist die Berliner Polizei so sehr unter Druck, endlich einen Maulwurf zu präsentieren und damit vielleicht auch von Fehlern in den eigenen Reihen abzulenken, dass sie vollkommen über das Ziel hinausschießt", sagte DJU-Geschäftsführerin Cornelia Haß.

Die Ermittler werfen dem Chefreporter vor, einem Polizisten Geld für Informationen gezahlt zu haben. Dabei soll es etwa um Informationen über Polizeiaktionen gegen die Rockerszene gegangen sein. Der Axel Springer Verlag wies die Verdächtigung zurück. Die Durchsuchung war am Mittwoch.

Die "Berliner Morgenpost" will mit Blick auf die grundrechtlich geschützte Pressefreiheit und das Redaktionsgeheimnis Rechtsmittel einlegen. Eine Sprecherin des Axel Springer Verlages hatte bereits am Donnerstagabend erklärt: "Wir weisen die Verdächtigung gegenüber einem unserer Redakteure zurück. Die Durchsuchung ist grob unverhältnismäßig und rechtswidrig."