Pressefreiheit
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Reporter ohne Grenzen: Israelis und Palästinenser gefährden Pressefreiheit

Insgesamt führt die Journalistenvereinigung zehn «Feinde der Pressefreiheit» neu in der Liste, darunter seit Freitag die israelischen Streitkräfte, die Miliz der Hamas im Gaza-Streifen und die Sicherheitskräfte der Palästinenserbehörde.

Paris (dpa) - Die Sicherheitskräfte Israels und der Palästinenser gefährden nach Angaben der Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RSF) in Paris massiv die Pressefreiheit. Nach dem tödlichen Beschuss eines Kameramannes durch einen israelischen Panzer setzte die Journalistenvereinigung am Freitag die israelischen Streitkräfte auf ihre Liste der «Feinde der Pressefreiheit». Gleichzeitig nahm sie die Miliz der Hamas im Gaza-Streifen und die Sicherheitskräfte der Palästinenserbehörde im Westjordanland wegen «schwerer Verletzungen der Pressefreiheit» in die Liste auf. An diesem Samstag ist der weltweite Tag der Pressefreiheit.

«Ein für (die Nachrichtenagentur) Reuters arbeitender palästinensischer Kameramann wurde im April von einem israelischen Panzer mit Granatenbeschuss getötet», teilte die Organisation mit. «Im Juli 2007 verlor ein Kameramann beide Beine, nachdem israelische Soldaten auf ihn geschossen hatten, als er am Boden lag.»

Insgesamt führt RSF zehn «Feinde der Pressefreiheit» neu in der Liste, darunter den turkmenischen Präsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow, verschiedene Akteure in Somalia, den sri-lankischen Verteidigungsminister Gotabhaya Rajapakse und den Anführer der Rebellenorganisation Tamil Tigers, Velupillai Prabhakaran. Von der Liste gestrichen wurden unter anderem der abgelöste kubanische Führer Fidel Castro und der pakistanische Präsident Pervez Musharraf, der nach dem Verlust der Parlamentswahl seine «Fähigkeit zur Gefährdung der Pressefreiheit verloren» habe.