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Iran: Nachrichtenagentur Reuters wegen "Propaganda" schuldig gesprochen

Video über Kampfsportlerinnen hatte für Ärger gesorgt.

Teheran (AFP) - Wegen eines Videoberichts über iranische Kampfsportlerinnen hat ein Geschworenengericht in Teheran die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag wegen "Propaganda gegen den Staat" schuldig gesprochen.

Wie die iranische Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete, wurde Reuters zudem schuldig gesprochen, "falsche Informationen" veröffentlicht zu haben, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Die Entscheidung muss noch von einem Berufsrichter bestätigt werden, der in den kommenden Wochen ein Strafmaß verhängen dürfte, wie der Sender Press TV berichtete. In dem Streit geht es um einen Bericht über Iranerinnen, die in Karadsch nahe Teheran den Kampfsport Ninjutsu betreiben.

Reuters hatte ursprünglich mit dem Titel "Tausende Ninja-Frauen lassen sich im Iran zu Killern ausbilden" im Februar über die Kampfsportlerinnen berichtet. Nach Protesten änderte Reuters zwar den Titel und entschuldigte sich.

Doch die Behörden entzogen den Reuters-Journalisten in Teheran die Akkreditierung; die Aktivitäten der Nachrichtenagentur wurden ausgesetzt und die Justiz wurde eingeschaltet.