Pressefreiheit
AFP

Erneute Proteste gegen Dänemark und die Niederlande in Afghanistan - Mohammed-Karikatur und Koran-Film Auslöser

Die Medien wollten so ein Zeichen für die Pressefreiheit setzen, nachdem die Polizei ein mutmaßliches Mordkomplott gegen den Zeichner aufgedeckt hatte.

Dschalalabad, 9. März (AFP) - Mehr als 2000 Demonstranten haben in Dschalalabad im Osten Afghanistans dänische und niederländische Flaggen verbrannt. Die Proteste richteten sich am Sonntag gegen als beleidigend empfundene dänische Karikaturen des Propheten Mohammed und gegen einen niederländischen Film. "Tod Holland, Tod Dänemark", rief die Menge nach Angaben eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP und forderten erneut von der afghanischen Regierung den Abbruch der Beziehungen zu Dänemark und den Niederladen sowie die Ausweisung der Soldaten dieser Länder. Bereits am Samstag hatten in der westafghanischen Stadt Herat rund 5000 Menschen gegen die beiden europäischen Länder protestiert. Der Zorn der Demonstranten richtete sich einerseits gegen die erneute Veröffentlichung einer umstrittenen Mohammed-Karikatur in Dänemark, die bereits vor zwei Jahren eine Welle der Empörung in der islamischen Welt ausgelöst hatte. Die Medien wollten so ein Zeichen für die Pressefreiheit setzen, nachdem die Polizei ein mutmaßliches Mordkomplott gegen den Zeichner aufgedeckt hatte. Zudem empörten sich die protestierenden Menschen über einen Kurzfilm des rechtsgerichteten niederländischen Abgeordneten Geert Wilders, der vermutlich im März ins Internet gestellt werden soll. Darin brandmarkt Wilders den Koran als "faschistisches Buch", das mit Adolf Hitlers "Mein Kampf" vergleichbar sei. pep