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Google will Suchanfragen weiter über lange Zeiträume speichern

Konzern reduziert aber von zwei Jahren auf 18 Monate.

San Francisco (AFP) - Google will die Suchanfragen von Internet-Nutzern weiter über lange Zeiträume speichern. Künftig sollten die Protokolle der Suchmaschine aber nach 18 Monaten statt nach zwei Jahren gelöscht werden, teilte der Konzern in einem Brief an europäische Datenschützer mit. Jedoch sei es aus technischen Gründen nicht möglich, die Daten noch kürzer zu speichern oder sofort zu löschen, hieß es weiter. Eine Reihe von Verbänden hatte Google in den vergangenen Monaten vorgeworfen, die Privatsphäre seiner Nutzer durch die Kontrolle einer großen Menge persönlicher Daten zu gefährden.

Nach 18 Monaten sollten künftig die Suchprotokolle "anonymisiert" werden, teilte Google in einem Schreiben seines Datenschutz-Anwaltes Peter Fleischer mit. Der Konzern argumentiert, es müsse die Daten der Kunden für eine gewisse Zeit behalten, um das System gegen Angriffe etwa von Hackern zu schützen. Zudem sei nur so die Treffsicherheit der Suchmaschine zu erhalten. Deshalb sei es nicht möglich, die Daten der Nutzer sofort zu löschen. Datenschützer hatten Google zuvor aufgefordert, alle Nutzer-Daten sofort nach deren Internet-Suche zu löschen. Ausnahmen sollten nur bei ausdrücklicher Zustimmung gelten.

"In den vergangenen Jahren haben wir eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der Daten unserer Nutzer ergriffen", hieß es bei Google. Unter anderem habe man sich den Forderungen von Regierungen verweigert, Daten für Justizverfahren herauszugeben. Auch hätten die Internet-Surfer sich zwischen allgemeinen und personalisierten Google-Dienstleistungen entscheiden können. Erst am Sonntag hatte die britische Organisation Privacy International dem Konzern vorgeworfen, die schlechteste Datenschutzpolitik aller Suchmaschinen zu haben.