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Für gekaufte Postings steht die Ampel auf Rot

Die Unsicherheit gegenüber der Echtheit von Postings steigt. User fühlen sich betrogen.

Wien - Gekaufte Postings werden von der überwiegenden Mehrheit der Internet-User abgelehnt und schaden dem Image der Agenturen und ihrer Kunden. Dieses Ergebnis zeigt eine vom Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) im Auftrag des Public Relations Verband Austria (PRVA) durchgeführte Online-Befragung.

64 Prozent der Befragten stimmen der Aussage "In Postings erfahre ich mehr darüber, wie andere Leute über ein Thema denken" sehr stark oder stark zu. Gleichzeitig geben aber 58 Prozent der User an, sie hätten bei manchen Postings den Eindruck, dass sie nicht echt seien. Immer noch 32 Prozent der User sind der Meinung "Die Postings kann man nicht ernst nehmen". Für IFES-Chef Hermann Wasserbacher zeigen diese Zahlen, dass Postings überwiegend dazu genützt werden, tieferes Verständnis von einer Sache zu gewinnen: "Hat man früher mehrere Zeitungen gelesen, um ausgewogene Information zu bekommen, holt man sich heute die second opinion vermehrt über Postings." Umso mehr fühlt man sich betrogen, wenn man entdeckt, dass die Verfasser von Unternehmen bezahlte Dienstleister sind.

Wie stark die Ablehnung gekaufter Postings ist, lässt sich daran ablesen, dass 83 Prozent der Befragten sagen: "Gekaufte Postings führen die Leser hinters Licht." 79 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass gekaufte Postings ein schlechtes Licht auf die Firma werfen, für die gepostet wird. 73 Prozent teilen die Meinung, dass gekaufte Postings ein schlechtes Licht auf die Kommunikationsbranche im Allgemeinen werfen.

"Für gekaufte Postings steht die Ampel auf Rot", betont PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl. "Sie bringen das gesellschaftspolitische Modell des Internets generell und die Idee von Social Media im Besonderen in Gefahr." Wie die Ergebnisse der Umfrage deutlich zeigen, lehnen die User gekaufte Postings unabhängig vom Inhalt generell ab. Geraten Informationen über Fake-Postings an die Öffentlichkeit, ist die Toleranz der User äußerst gering. "Der Schaden, den Unternehmen erleiden, die mit gekauften Postings erwischt werden, ist erheblich. Ihre Vertrauenswürdigkeit ist langfristig beschädigt", plädiert Vogl für mehr Achtsamkeit im Umgang mit der eigenen Reputation.

An der Befragung haben insgesamt 1000 Usern im Alter zwischen 14 und 70 Jahren teilgenommen. Zur Schärfung des Ergebnisprofils wurden konkrete Fragen zu Postings nur an jene Nutzer gerichtet, die regelmäßig Online-Zeitungen konsumieren - 707 Personen. Die Unterschiede im Verhalten und in den Einstellungen von Männern und Frauen sind gering, wie die Studie zeigt. Je älter die Befragten und je höher ihr Bildungsgrad umso kritischer ist allerdings die Sichtweise.