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"Neue Osnabrücker Zeitung" verkaufte schon 8.500 digitale Kombi-Abos

Die "NOZ" will jetzt auch Geld für die Nutzung ihrer bislang kostenlosen Online-Inhalte verlangen.

Frankfurt - Die "Neue Osnabrücker Zeitung" liegt mit ihrer Digitalstrategie offenbar auf Erfolgskurs. Bereits 8.500 Leser entschieden sich, ein digitales Abonnement mitsamt einem iPad zu kaufen, sagte Chefredakteur Ralf Geisenhanslüke dem "medium magazin". Die Leser wollten aber nicht nur an die subventionierten Tablets herankommen, sondern auch an die Inhalte aus der Redaktion. "Wir zählen in unseren Apps eine Download-Quote von bis zu 90 Prozent. Wer einmal unsere digitalen Angebote gekauft hat, der nutzt sie auch."

Bisher habe die "NOZ" vor allem jene Leser im Visier, die von der gedruckten Zeitung auf die digitalen Angebote umsteigen. Im kommenden Jahr will Geisenhanslüke noch stärker die junge Generation der "digital natives" ansprechen – etwa mit der schon jetzt nutzbaren App für Smartphones. Sie soll ausgebaut werden. "Wir schulen unsere Leute gerade, die für eine News-App natürlich anders schreiben müssen als für die Zeitung – und das auch zwischendurch, mit kurzen Updates, wenn sich eine Geschichte gerade erst entwickelt." Dafür stockte Geisenhanslüke die Mitarbeiterzahl um 14 Neue auf. Er zeigte sich im "medium magazin"-Interview überzeugt: "Wer für Journalismus im Digitalen Geld verlangen will, der muss da auch Manpower reinstecken."

Um dies zu finanzieren, will die "NOZ" ab Dezember Geld für die Nutzung ihrer bislang kostenlosen Online-Inhalte verlangen. Sie setzt dabei auf eine sogenannte Metered Paywall, bei der 20 Artikel im Monat frei abgerufen werden können und alle weiteren ein Abo verlangen. Print-Abonnenten zahlen einen Euro extra für noz.de oder 4,95 Euro inklusive der App. Neukunden werden 7,95 Euro für die Internetseite und 21,95 Euro für das komplette Digitalpaket berechnet. Geisenhanslüke glaubt daran, dass die Leser dies akzeptieren werden und sein Medienhaus die Bezahlschranke nicht wieder einreißen muss: "Die Schlagzeilen mögen zwar groß sein, aber wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch: Es geht ja nur ein Bruchteil der Verlage wieder zurück zu komplett freien Auftritten. Das ist kein Trend – und schon gar keiner, der sich hier fortsetzen würde."

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