Medien
Henning Kornfeld

Wie Medien bei Google Discover erfolgreich sind

Während die Google-Suche durch KI für Publisher an Relevanz verliert, rückt Google Discover als Traffic-Quelle in den Fokus. Welche Chancen das bietet, beschreibt Henning Kornfeld in „kress pro Dossier“.

Als Traffic-Quelle für Medien-Websites hat Google bald ausgedient. Diese düstere Vorhersage ist weit verbreitet, seitdem das Tech-Unternehmen Anfragen direkt durch Künstliche Intelligenz beantworten lässt. „Zero Click Search“ – die Suche, bei der Nutzer keine externen Links mehr anklicken – wird im KI-Zeitalter zum Standard, prognostiziert etwa der FAZ-Netzökonom Holger Schmidt. Googles KI-Suche ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen: Ende März hat das Unternehmen seine AI-Overviews (AIOs) hierzulande als „Übersicht mit KI“ eingeführt und im Mai weitere auf Künstlicher Intelligenz beruhende Funktionen angekündigt. Google ist selbst ein Getriebener und will verhindern, dass KI-Chatbots und -Suchmaschinen wie ChatGPT und Perplexity seine dominierende Position gefährden. Deutsche Onlinepublisher registrieren bislang noch keinen Traffic-Rückgang durch die neuen Google-Funktionen oder durch KI-Chatbots, rechnen aber damit.

 

Das zeigt eine „kress pro“-Umfrage unter Betreibern führender Nachrichten-Websites. Ob es allerdings auf das Worst-Case-Szenario „Zero Click Search“ hinausläuft, ist offen: „Das apokalyptische Bild können wir nicht nachvollziehen“, sagt etwa Stefan Keil, Geschäftsführer der auf Verlage spezialisierten SEO-Agentur Get:traction. Er rechnet mit einem Rückgang des Such-Traffics zwischen 20 und 40 Prozent, aber nicht mit dessen vollständigem Verschwinden. Einer der Gründe: Google hat ein wirtschaftliches Eigeninteresse am Status quo, weil die Integration von Werbeanzeigen in die Suchergebnisse ein funktionierendes Geschäftsmodell ist.

 

Dass Publisher Google nicht abschreiben sollten, hat noch einen weiteren, wichtigeren Grund: Mehr dazu im „kress pro Dossier“: im Oberauer Shop