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Geraldine Friedrich

Soll man Reiseblogger oder Reisejournalist werden?

Soll man Reiseblogger oder Reisejournalist werden? Geraldine Friedrich (Foto: privat)

Reisen und darüber schreiben gilt als Traumjob. Die einen werden Reiseblogger, die anderen entscheiden sich für den Reisejournalismus. Geraldine Friedrich über Vor- und Nachteile beider Modelle.

Um als Reiseblogger zu starten, braucht es wenig: einen Laptop, ein Mobiltelefon und vielleicht noch zusätzlich eine gute Kamera. „Vielleicht“ deshalb, weil die Kameras der Mobiltelefone sehr gute Qualität liefern. Ich selbst fotografiere nur noch per Smartphone.

 

Danach wählt man ein Layout („Theme“) bei Wordpress oder im Website-Baukasten-System seines Vertrauens, gibt sich einen passenden Namen und schon kann es losgehen. Tipp: Feld-, Wald- und Wiesenblogs gibt es genug, gefragt sind Nischen.

 

Die harte Arbeit kommt danach: Neben dem regelmäßigen Schreiben von Beiträgen ist es vor allem zeitraubend Besucher auf den eigenen Blog zu locken. Suchmaschinen-Optimierung, Social-Media und Newsletter sind echte Zeitfresser!

 

Das Problem: Wer keine Reichweite hat, ist nicht sichtbar und damit für die Reisebranche nicht relevant. Wer es dagegen schafft, kann sich verschiedene Einnahmequellen wie beispielsweise aus Affiliate-Marketing, Advertorials und durch die Metis-Ausschüttung der VG Wort aufbauen.

 

Im Reisejournalismus läuft es anders: Hier verkaufen freie Journalisten, wie in allen anderen Ressorts auch, ihre Themen und Texte an Redaktionen. Die Akquise ist bei vielen Kolleginnen und Kollegen unbeliebt, aber durchaus machbar.

 

Nach dem Abdruck erhält der Autor ein meist übersichtliches Honorar.

Das Gute am Reisejournalismus ist jedoch: Als Autorin kann ich meine Texte und Themen mehrfach verwerten. Wovon ich trotzdem abrate: Reisejournalismus als alleiniges Standbein anzugehen. Alle Vor- und Nachteile im Blogbeitrag Reisereporter werden? Oder Reisejournalist?

 

Über die Autorin: Die freie Journalistin Geraldine Friedrich geriet per Zufall in den Reisejournalismus. Als Reisejournalistin verkauft sie ihre Reiseberichte und Reportagen an ein gutes Dutzend Reiseredaktionen, darunter der dpa Themendienst, Die Presse (A) und die Sonntagszeitung (CH). Seit kurzem bietet sie einen Minikurs Reisejournalismus für Anfänger an.