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ProSiebenSat.1: MFE hält jetzt über 40 Prozent

In der Bieterschlacht um ProSiebenSat.1 läuft es vermutlich auf die Medienholding Media for Europe (MFE) der Berlusconi-Familie hinaus. Nach Ablauf eines Aktienkaufangebots halten die Italiener knapp 40,4 Prozent der Anteile an dem deutschen TV-Konzern.

Auch der tschechische Finanzinvestor PPF hat den Aktionären ein Übernahme-Angebot gemacht - dem Berlusconi-Konzern werden aber die besseren Chancen eingeräumt. Laut Pflichtmitteilung hielten die Italiener am Mittwoch 40,38 Prozent der Anteile. Wegen einer zweiwöchigen Nachfrist wird ein verlässlicher Stand, ob MFE mit dem Ankauf-Angebot die 50-Prozent-Mehrheit überschritten hat, aber erst in der kommenden Woche erwartet. PPF hat seinen Anteil auf 18,4 Prozent erhöht. Der Finanzinvestor General Atlantic soll den Tschechen seine 2,4 Prozent an ProSiebenSat.1 verkauft haben.

Media for Europe will eine paneuropäische Sendergruppe aufbauen. Kartellrechtlich gibt es keine Hürden für den Deal. Das Übernahmeszenario wurde bereits 2023 der Europäischen Kommission sowie 2024 der Bundeswettbewerbsbehörde zur Prüfung vorgelegt. Damals hatten die Berlusconis die Grenze von 25 Prozent überschritten. MFE hatte sein Übernahme-Angebot Ende Juli deutlich erhöht. Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 hatten wenige Tage später ihren Widerstand gegen die Transaktion aufgegeben und den Aktionären das MFE-Angebot als "angemessen" zur Annahme empfohlen.