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dpa

Posts von BBC-Moderator Lineker sorgen erneut für Kritik

Bricht er die BBC-Regeln für Social-Media-Beiträge?

London (dpa) − Mit Aussagen gegen Politiker der regierenden Konservativen Partei hat BBC-Star-Moderator Gary Lineker (63) neue Kritik an seinen Aktivitäten in sozialen Medien hervorgerufen. Der designierte BBC-Aufsichtsratschef Samir Shah sagte am Mittwoch vor dem zuständigen Parlamentsausschuss, es scheine, dass die Antworten des früheren Fußball-Nationalspielers im Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) die BBC-Regeln für Social-Media-Beiträge brechen.

 

Als Moderator einer Unterhaltungssendung stehe es Lineker frei, seine Meinung zu äußern. Es gebe jedoch einige Vorgaben, unter anderem dürfe es keine persönlichen Angriffe geben, sagte Shah. Lineker hingegen beharrt darauf, er habe die Richtlinien eingehalten.

 

Der Ex-Profi hatte einen offenen Brief mit scharfer Kritik an der Migrationspolitik der konservativen Regierung unterzeichnet. Daraufhin beschwerten sich drei prominente Tory-Abgeordnete, Lineker habe gegen die Unparteilichkeit des öffentlich-rechtlichen Senders verstoßen. In seinen Antworten machte sich Lineker über die Politiker lustig. Der Ex-Profi ist mit rund 1,57 Millionen Euro Jahresgehalt der Topverdiener des Senders.

 

Die BBC hatte sich kürzlich neue Regeln für soziale Medien gegeben. Demnach sollen sich auch Moderatorinnen und Moderatoren von Unterhaltungssendungen unparteiischer verhalten. Auslöser war ein Post Linekers, die Rhetorik der damaligen Innenministerin Suella Braverman gegen Migranten sei der Sprache im Deutschland der 1930er Jahre „nicht unähnlich“. Daraufhin suspendierte die BBC den Moderator der Fußballsendung „Match of the Day“ − musste aber zurückrudern, als sich BBC-Experten und die Premier League mit ihm solidarisierten.