Medien
dpa

Kartellwächter: Verkauf von Frauenzeitschriften genehmigt

Jetzt ist es amtlich: „Gala“, „Brigitte“ und „Eltern“ gehen in das Eigentum des Medienkonzerns Funke über. Die drei bekannten Traditionstitel sind bis zu 70 Jahre lang bei Gruner + Jahr erschienen.

Hamburg/Essen − Die Titel „Gala“, „Brigitte“ und „Eltern“ wechseln die Besitzer. Das Bundeskartellamt hat den Zeitschriften-Deal zwischen den Medienhäusern Gruner + Jahr (G+J) aus Hamburg und Funke aus Essen genehmigt. 

 

„Die Übernahme betrifft vor allem die Lesermärkte im Bereich Frauenzeitschriften“, erläuterte Kartellamtspräsident Andreas Mundt in einer Mitteilung der Behörde in Bonn. „Hier hat Funke bereits einige bekannte Titel, zu denen nun noch die „Gala“ und die „Brigitte“ hinzukommen.“

 

Ausreichend Wettbewerb durch größere Verlage

Insgesamt gebe es in diesem Bereich aber noch ausreichend Wettbewerb durch größere Verlage wie Burda, Bauer und Klambt und auch durch einige kleinere Verlage, so Mundt. „Daher konnten wir den Erwerb durch Funke freigeben.“

 

Mundt betonte zugleich: „Entscheidend für die Freigabe war die Tatsache, dass die Printwerbevermarktung der Zeitschriften nicht mit übernommen wird. In dem Bereich hat die von Funke mit kontrollierte Vermarktungsgesellschaft BCN bereits eine sehr starke Marktposition.“ Die Anzeigenvermarktung für „Gala“ und „Brigitte“ werde daher nun wie bislang durch die Ad Alliance erfolgen. 

 

Dies beizubehalten, sei ein Ergebnis der Gespräche mit dem Bundeskartellamt gewesen. Die Ad Alliance ist eine Vermarktungsgesellschaft für TV-, Print-, Digital- und Audio-Werbung, die RTL, Gruner + Jahr und andere Partner bündelt.

 

Teil einer Neuordnung im Bertelsmann-Konzern

Alle drei Titel haben Tradition. „Gala“ ist im Jahr 1994 auf den Markt gekommen, „Eltern“ 1966, „Brigitte“ 1954. Gruner + Jahr, einst Europas größtes Zeitschriftenhaus, wurde vor Jahren innerhalb des Bertelsmann-Konzerns von der Fernsehkette RTL übernommen. 

 

Seit dieser Übernahme wurden eine Reihe von Zeitschriften abgestoßen, weitere Titel in der Firmengruppe wurden anderweitig im Konzern eingegliedert. RTL setzt den Fokus seiner Geschäfte auf den Ausbau seines Streamingportals RTL+ und seines digitalen Paywall-Angebots „stern+“.