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dpa

„Brigitte“-Chefredakteurin: 2017 für Emanzipation entscheidendes Jahr

Seit 1954 ist die „Brigitte“ im Handel. Ein Anliegen sind auch die Rechte von Frauen, gerade in diesem Jahr.

Hamburg (dpa) − Für die Gleichberechtigung von Frauen wird 2017 nach Überzeugung der „Brigitte“-Chefredakteurin Brigitte Huber ein entscheidendes Jahr. Die Frage sei, „Geht es mit der Emanzipation und Gleichberechtigung von Frauen voran − oder wird es einen Backlash, einen Rückfall geben?“, sagte die Chefredakteurin der Frauenzeitschrift am Mittwoch in Hamburg.

 

Angesichts der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten befürchtet Huber eher einen Rückschritt. „Ein Macho-Albtraum. Wie kann das sein? Er darf frauenverächtliche Äußerungen ungestraft publizieren.“

 

Außerdem droht nach Hubers Auffassung durch Angriffe auf die Stabilität europäischer Demokratien, dass gesellschaftliche Bewegungen in ihrem Einsatz für mehr Geschlechtergerechtigkeit wieder stärker unterdrückt werden könnten. „Wir müssen wieder kämpfen für das, was wir erreicht haben“, mahnte Huber und zeigte sich gleichzeitig überzeugt: „Die Weiterentwicklung von Frauen im Job und im Leben − mit neuen Kompetenzen − wird 2017 zentrales Thema werden.“ Entsprechend plant die Zeitschrift wie schon im Vorjahr ein Symposium zu „Frauen in der modernen Arbeitswelt“.

 

Das 14-tägliche Stammblatt „Brigitte“, das seit 1954 erscheint, hat eine verkaufte Auflage von 467 135 Exemplaren (3. Quartal 2016, IVW). Hinzu kommen Ableger wie „Brigitte Woman“ und jährlich mindestens sechs Sonderhefte. Diese Gruppe verzeichnete nach Angaben von Verlagsleiterin Iliane Weiß 2016 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Erlöse, genaue Zahlen werden traditionell nicht genannt. Das digitale Angebot von „Brigitte“ hat den Angaben zufolge mehr als 7,2 Millionen Nutzer (Unique User).