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„Zeit“-Regeln: Freie Journalisten müssen sich entscheiden - Zwei Jahre Sperre

Klare Regeln hat der „Zeit“-Verlag für Journalisten aufgestellt, die für das Haus tätig sind. „Die hausinternen Richtlinien gelten natürlich auch für uns“, sagt Manuel J. Hartung.

Hamburg - Wer bei der „Zeit“ über einen festen Vertrag verfügt, ob als Redakteur oder Pauschalist, darf sein Gehalt nicht mit Beiträgen für Veröffentlichungen von „Tempus Corporate“, der Corporate-Publishing-Tochter des „Zeit“-Verlages, aufbessern.

Aber auch für freie Journalisten gelten die hausinternen Regelungen, betont Hartung, seit Mai 2011 gemeinsam mit Ulrike Teschke Geschäftsführer von „Tempus Corporate“: „Freie Mitarbeiter der Zeit und andere freie Autoren dürfen für Corporate-Publishing-Produkte als Autoren schreiben, sind jedoch für das Thema und angrenzende Themenfelder in der Zeit für zwei Jahre ab Erscheinen des Magazins gesperrt“, so Hartung gegenüber Newsroom.de.

Denn auch bei „Tempus Corporate“ sei der „Zeit“-Standard „Programm“: "Gute Recherche, gute Texte, glaubwürdiger Journalismus. Wir wollen keine Geschichten, die etwas schönschreiben. Die Geschichten in modernen CP-Heften sind längst so interessant wie in vielen Zeitungen oder Magazinen“, so Hartung, der seit zehn Jahren bei der „Zeit“ arbeitet, zunächst als Redakteur im Ressort Chancen, ab 2007 als Chefredakteur des Studentenmagazins „Zeit Campus“.

Nach mehreren Monaten als Stipendiat an der Harvard-Universität folgte dann Hartungs Wechsel in die Geschäftsführung der „Zeit“-Tochter.

Für Manuel J. Hartung ist auch in dem Bereich der Unternehmenszeitschriften und Unternehmenspublikationen, deren Redaktion „Tempus Corporate“ erledigt, Transparenz entscheidend: „Die Leser müssen wissen, wer der Auftraggeber ist. Wenn es jedoch bei Autoren zu Überschneidungen zwischen Corporate Publishing und unabhängigem Journalismus kommt, ist das für den Leser unter Umständen nicht mehr klar“, so Manuel J. Hartung zu Newsroom.de.

Die "hausinternen Regelungen" scheinen nicht zu allen "Zeit"-Autoren durchgedrungen zu sein. Auf Nachfrage von Newsroom.de erklärten einige "Zeit"-Journalisten, dass sie von dieser Regelung, die sie ja direkt betrifft, "noch nie" gehört hätten.

Bülend Ürük

 

 

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