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Wussows bedanken sich nach dem Tod des Vaters bei den Medien

«Wir bedanken uns bei den Medienvertretern, dass sie unserem Wunsch, unseren Vater mit Würde und Respekt den letzten Weg gehen zu lassen, nachgekommen sind», erklärten seine Kinder heute.

Berlin (dpa) - Deutschland trauert um den Schauspieler Klausjürgen Wussow. «Vater ist friedlich eingeschlafen», sagten seine Kinder Barbara (46) und Alexander (42) am Mittwoch in einer der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegenden Stellungnahme. «Wir sind in tiefer Trauer um den Verlust, wir haben ihn sehr geliebt und werden ihn nie vergessen. Wir bedanken uns bei den Medienvertretern, dass sie unserem Wunsch, unseren Vater mit Würde und Respekt den letzten Weg gehen zu lassen, nachgekommen sind. Wir bedanken uns ebenfalls für die jetzt schon so zahlreich erwiesene Anteilnahme an seinem Tod.»

Wussows Tod - er war am Dienstagmittag im Alter von 78 Jahren im Krankenhaus Rüdersdorf bei Berlin gestorben - hatte in der Öffentlichkeit Betroffenheit ausgelöst. Der in Pommern geborene Schauspieler gehörte zum Ensemble des Wiener Burgtheaters und wurde von 1985 an populär durch die ZDF-Serie «Die Schwarzwaldklinik», in der er unter anderem an Gaby Dohms und Sascha Hehns Seite den «Professor Brinkmann» mimte. Wussow war vier Mal verheiratet und hinterlässt vier Kinder. Zuletzt habe er wegen seiner schweren Demenz seine Verwandtschaft nicht mehr erkennen können, sagte eine Sprecherin.

Seine vierte Frau, Sabine Wussow, habe ihren Mann in seinen letzten Stunden begleitet. «Aus Respekt vor seiner letzten Lebensentscheidung überlassen wir selbstverständlich die anstehenden Regelungen seiner Witwe und stehen ihr zur Seite, wenn sie uns braucht», schrieben Barbara und Alexander Wussow weiter. Die beiden Schauspieler sind Wussows Kinder aus der Ehe mit Ida Krottendorf. Der Presseerklärung stellten sie ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium («Ich bin die Auferstehung und ich bin das Leben») voran.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte Wussow als «souveränen Charakterdarsteller und charismatischen Volksschauspieler». Mit seiner Figur des «Professor Brinkmann» habe er ein Millionenpublikum begeistert und sei damit einer der populärsten Schauspieler im deutschen Fernsehen geworden, betonte Neumann am Mittwoch. «Über seine TV-Erfolge darf aber der meisterhafte Burgschauspieler nicht vergessen werden. Denn auch auf der Bühne machte Wussow eine glänzende Figur und erwies sich auch hier als Schauspieler von Rang und Format.»

ZDF-Intendant Markus Schächter bedauerte den Tod Wussows. «Er war einer der ganz, ganz Großen, außerordentlich beliebt und populär wie kaum ein anderer», sagte Schächter am Dienstagabend im «heute journal». «Sein Name war untrennbar mit dem ZDF verbunden, für viele war er ganz schlicht Professor Brinkmann. Klausjürgen Wussow wird uns fehlen.» Der Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Franz Xaver Kroetz sagte der dpa, Wussow hätte «sicher sehr viel länger, sehr viel glücklicher sein können, wenn er sich nicht als Seriendarsteller fürs Fernsehen verkauft hätte. Er hätte am Theater bleiben sollen.»

Der «Schwarzwaldklinik»-Produzent Wolfgang Rademann sagte der «Bild»-Zeitung: «Als ich erfahren habe, dass Klausjürgen Wussow tot ist, kam in mir eine gewisse Erleichterung hoch. Ich weiß seit Wochen von seinen Kindern, dass es ihm nicht gut ging. Deshalb macht sich in meinem Herzen eine Erleichterung breit, dass er von seinem Leiden erlöst ist.»

Das ZDF wird zu Ehren Wussows vom 30. Juni an die erste Staffel der «Schwarzwaldklinik» wiederholen. Die ARD sendet an diesem Samstag (14.30 Uhr) die Komödie «Zwei unter einem Dach», in der Wussow 2001 an der Seite von Suzanne von Borsody und Otto Schenk einen Rentner spielte, der sich mit seinem Nachbarn einen ständigen Kleinkrieg liefert.

Wann Wussow beigesetzt wird, steht noch nicht fest.