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Ulli Tückmantel: Langjähriger „RP“-Ressortleiter wird Chefredakteur von „Westdeutsche Zeitung“

Ulli Tückmantel gilt als durchsetzungsstark, seine Meinung hat an der Zülpicher Straße, bei der „Rheinischen Post“ Gewicht.

Düsseldorf – Jetzt verlässt er die „RP“ und geht zur lokalen Konkurrenz. Ulli Tückmantel, 47 Jahre alt, wird zum 1. Mai neuer Chefredakteur bei der „Westdeutschen Zeitung“.

Dass die „WZ“ und die „RP“ sich nahestehen, beweist schon lange die Überkreuzbeteiligung der beiden Verlage.

 

Bislang ein "Rheinische-Post"-Mann durch und durch: Ulli Tückmantel wird zum 1. Mai 2014 neuer Chefredakteur der "Westdeutschen Zeitung". 

 

 

Dass die Nähe von "RP" und "WZ" am Ende doch so offensichtlich werden würde, damit hätte „WZ“-Betriebsratsvorsitzender Andreas Keil nicht gerechnet. Die Berufung von Ulli Tückmantel „ist schon bei Mitarbeitern und beim Betriebsrat mit einer gewissen Überraschung aufgenommen worden, weil dadurch die Nähe zur „Rheinischen Post“ offensichtlicher wird“, so Andreas Keil zu Newsroom.de.

Lob gibt es von „WZ“-Geschäftsführer Kersten Köhler. Er sagt über die Berufung von Ulli Tückmantel: „Wir freuen uns, mit Ulli Tückmantel einen erfahrenen und kreativen Journalisten gewonnen zu haben, der die Westdeutsche Zeitung als Chefredakteur mit Konzentration auf die Kernmärkte Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld klar positionieren und ihre publizistische Unabhängigkeit sichern wird.“

Ulli Tückmantel, Jahrgang 1966, ist seit 2008 Ressortleiter Report der „Rheinischen Post“ und verantwortet die Nordrhein-Westfalen-, Medien- und Panorama-Berichterstattung der Zeitung. Der gebürtige Ratinger hat den Journalismus von der Pike auf gelernt, von 1999 bis 2008 war er Lokalchef, zuerst in Moers danach in der Redaktion Geldern. Tückmantel wurde mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet, unter anderem vom Steuerzahlerbund "für mutige und hartnäckige Berichterstattung über Filz und Korruption in der Stadt Moers“. Wie der durchsetzungsstarke Ulli Tückmantel, ein bekennender Katzenfreund, das publizistische Profil der "Westdeutschen Zeitung" trotz des drastischen Sparkurses des Girardet-Verlages schärfen will - noch unklar.

Newsroom.de hatte Anfang April gemeldet, dass Ulli Tückmantel sich bereits jetzt mit den Weichen für die neue „Westdeutsche Zeitung“ beschäftigt. Unter seiner Leitung bearbeitet ein mehrköpfiges Team in Neuss Texte der „Rheinischen Post“ und passt sie an das kleinere „WZ“-Format an. Eine Sprecherin der Rheinischen Post Mediengruppe erklärte auf Newsroom.de-Anfrage: „Wir arbeiten gerade mit einem kleinen Team an einer Machbarkeitsstudie für den Fall, dass die „Westdeutsche Zeitung“ Dienstleistungen anfragt. Dabei geht es derzeit nicht um konkrete Schritte, sondern um organisatorische Abläufe.“

Die "Westdeutsche Zeitung plus“, die Ulli Tückmantel ab dem 1. Mai verantworten wird, hat eine verkauften Auflage von 136.483 Exemplaren (IVW 4/2013). Das Traditionsblatt erscheint im Girardet-Verlag, Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Hans-Georg Roth, Geschäftsführer Kersten Köhler. "Solinger Tageblatt" und "Remscheider General-Anzeiger" sind Partner der "WZ", sie übernehmen die überregionale Berichterstattung der "Westdeutschen Zeitung", deren Vorläufer, der "General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen", im Jahr 1887 das erste Mal erschien.

Die „Rheinische Post“ erscheint mit einer verkauften Auflage von 328.253 Exemplaren (IVW 4/2013). Die Zeitung, die zum ersten Mal am 2. März 1946 veröffentlicht wurde, gehört noch heute mehrheitlich den Nachfahren der Gründer Karl Arnold, Anton Betz und Erich Wenderoth. Seit Anfang Januar 2014 ist Michael Bröcker Chefredakteur der "Rheinischen Post".

Die beiden Medienhäuser "Westdeutsche Zeitung" und "Rheinische Post" sind schon lange partnerschaftlich verbunden. Seit dem 1. Januar 1977 arbeiten die Zeitungen auf dem Gebiet der Herstellung und Zustellung ihrer Titel zusammen.

An diesem Donnerstag kommt in Düsseldorf erst einmal die Belegschaft der "Rheinischen Post" zur Mitarbeiterversammlung zusammen.

Bülend Ürük

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