Leute
Newsroom

Stefan Aust gibt weiter den Schröder

Was Aust, leider, nicht sagt: Ich ziehe die Konsequenzen aus meiner Niederlage, trete in Würde ab, blockiere nicht länger die Verjüngung des "Spiegel" und zocke nicht um den letzten Euro. Aber damit wäre die Generation Schröder wohl überfordert, kritisiert der Medienjournalist Florian Treiß im Blog Turi2.de.

Hamburg - Würdevoll geht anders: Stefan Aust, 61, eines der letzten 68er-Alphamännchen mit Macht und von den Mitarbeitern abgewählter Chefredakteur des "Spiegel", benimmt sich weiter wie sein alter Freund, Altkanzler Gerhard Schröder: Er wehrt sich mit Händen und Füßen gegen seine Abwahl - und setzt alles daran, sich seine gewesene Karriere möglichst fett versilbern lassen, schreibt der Medienjournalist Florian Treiß im Medienblog Turi2.de. Das sei ein absurdes Theater, kritisiert Treiß: Aust lässt vor Gericht bestreiten, dass er beim "Spiegel" jemals eine Führungskraft gewesen sei. Seine Verbindung zum sendebewussten TV-Mann Ulrich Wickert dementiert Aust nur halbgar: Über sein Leib-und-Magen-Blatt "FAZ" lässt er ausrichten, er habe mit der Fernsehfirma des früheren "Tagesthemen"-Moderators Ulrich Wickert, UWP, "nichts zu tun, weder direkt noch indirekt", einen Artikel auf dwdl.de dementiert er. Was Aust nicht sagt: Dass er mit Wickert persönlich sehr eng ist und nach seinem Ausscheiden beim "Spiegel" gemeinsam mit ihm Spiegel-TV Konkurrenz machen könnte.

Top Meldungen aus Leute