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NDR-Gremium will WDR-Mann als neuen NDR-Intendanten

Lutz Marmor soll Jobst Plog nachfolgen - Freitag Wahl.

Hamburg (dpa) - Dem Rundfunkrat des NDR liegt seit Sonntag ein Wahlvorschlag für die Nachfolge des scheidenden NDR-Intendanten Jobst Plog vor. Der Verwaltungsrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) möchte den WDR-Verwaltungsdirektor und stellvertretenden WDR-Intendanten Lutz Marmor (53) im nächsten Jahr an der Spitze des öffentlich- rechtlichen Senders im Norden sehen. Als Marmors Stellvertreter wurde der NDR-Landesfunkausdirektor aus Niedersachsen, Arno Beyer (52), empfohlen. Für beide Vorschläge, über die der Rundfunkrat an diesem Freitag (13. Juli) entscheidet, habe es im Verwaltungsrat mit zwölf Mitgliedern jeweils elf Ja-Stimmen gegeben, teilte der NDR am Sonntag mit. Die Anstalt umfasst die vier Bundesländer Hamburg, Schleswig- Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Der amtierende NDR-Intendant Jobst Plog scheidet zum 15. Januar 2008 nach 16 Jahren in der Spitzenposition vorzeitig aus. Er wollte durch den ein Jahr früher als vorgesehenen Rückzug den Gremien die gemeinsame Besetzung beider NDR-Spitzenpositionen ermöglichen. Joachim Lampe, stellvertretender Intendant und Produktionsdirektor des NDR, steht aus gesundheitlichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und scheidet zum 1. September 2007 aus. Beyer würde laut NDR im Falle seiner Wahl sein bisheriges Amt in Personalunion ausführen.

Die Vorsitzende des Verwaltungsrates, die Juristin Dagmar Pohl- Laukamp, ist zuversichtlich, dass sich der Rundfunkrat dem Votum anschließen wird. «Wir präsentieren dem Rundfunkrat eine überzeugende Lösung für die Nachfolgeregelung an der NDR-Spitze», sagte sie nach der Sitzung. Marmor sei ein hervorragender Manager mit großer Erfahrung in der ARD. Der Betriebswirt war in seiner Laufbahn für mehrere Jahre auch schon Verwaltungsdirektor beim NDR. In Beyer sieht Pohl-Laukamp einen Vollblutjournalisten, dessen Nominierung zugleich eine Stärkung der Region bedeute. Den Personalvorschlägen mussten laut Staatsvertrag mindestens zwei Drittel der Mitglieder des Verwaltungsrates zustimmen.

Die Länder haben im NDR-Staatsvertrag die Abfolge der Intendantenwahl durch die beiden Kontrollgremien Verwaltungsrat und Rundfunkrat festgelegt. Während der Verwaltungsrat vor allem die wirtschaftliche Verfassung des NDR überprüft, überwacht der Rundfunkrat das Programm. Diesem 58 Mitglieder zählenden Organ gehören unter anderem Vertreter aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Umweltverbänden an. Alle Mitglieder beider Gremien arbeiten ehrenamtlich. Im NDR-Verwaltungsrat sind sechs Mitglieder aus Niedersachsen sowie je zwei aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vertreten. Die Länderregierungen können zu den Verwaltungsratssitzungen einen Vertreter entsenden, der aber lediglich Rederecht hat.

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