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Michael Steinbrecher - Vom "Sportstudio" zum "Nachtcafé"

In 21 Jahren moderierte Steinbrecher rund 330 Ausgaben. Auch bei Fußball-Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen ist er für das ZDF im Einsatz. Er moderiert aber auch außerhalb der Stadien und dreht Dokumentationen für die Außen- und Innenpolitik.

Stuttgart (dpa) - "Knochenbrecher von Herne" sollen sie ihn einst auf dem Fußballplatz genannt haben. Das habe wohl mit seiner Spielweise zu tun gehabt, sagt der Journalismus-Professor und langjährige "Sportstudio"-Moderator Michael Steinbrecher heute. "Ich kam mehr über die Athletik und war nicht der elegante Ballverteiler." Überhaupt nicht rustikal klingen dagegen die Attribute, wegen derer der SWR den Ruhrpottler als Gastgeber der Talkshow "Nachtcafé" engagierte: Er beherrsche die "Kunst des Zuhörens" und habe "die notwendige Empathie".

Steinbrecher stammt aus dem Ruhrgebiet, studierte Journalistik in Dortmund. 1987 kommt er als Volontär zum ZDF. Seinen Plan,  Profifußballer zu werden, gibt der einstige Jugendspieler von Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Westfalia Herne 1987 auf. Da übernimmt er die Moderation und Redaktion der neuen ZDF-Jugendsendung "Doppelpunkt". 1992 wechselte er in die ZDF-Redaktion des Polit-Magazins "Frontal" und übernahm die Moderation des "Aktuellen Sportstudios".

In 21 Jahren moderierte Steinbrecher rund 330 Ausgaben. Auch bei Fußball-Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen ist er für das ZDF im Einsatz. Er moderiert aber auch außerhalb der Stadien und dreht Dokumentationen für die Außen- und Innenpolitik. Seit 2009 lehrt er in Dortmund als Professor für Fernseh- und Videojournalismus am Institut für Journalistik. Steinbrecher lebt in Köln und hat einen fünf Jahre alten Sohn. "Ich bin sehr froh, dass ich Vater bin", sagt er. Und weist darauf hin, dass er trotz "Knochenbrecher"-Spitznamens "niemals jemanden ernsthaft verletzt habe".