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Manuela Tischler: „Online-Kommentare häufig peinlich“

Die Journalistin Manuela Tischler begrüßt den Vorstoß des Presserates, der Regeln für Beiträge von Online-Lesern aufstellen will.

Berlin - Auch dem FAZ-Korrespondenten Michael Martens, der gegen Online-Kommentare keilte, stimmt die Newsroom.de-Leserin völlig zu.

Was sich an Kommentaren finden lässt, ist oftmals peinlich, voller Rechtschreibfehler und unter der „Gürtellinie“. Den Vorstoß des Presserates begrüße ich. Endlich! Es war auch höchste Zeit.

 

Manuela Tischler: „Online-Kommentare häufig peinlich“.

 

Umfrage - bitte mitmachen: Wie wichtig nehmen Journalisten Leserkommentare?

Wo kommen wir hin, wenn Journalisten diffamiert werden, weil sie einen Artikel schreiben oder einen TV-Beitrag drehen und dieser Frau Kalupke nicht passt.

Beispiel Kinderarmut: Weil der Leser zum Beispiel nicht versteht, dass Kinderarmut in vielen Familien hausgemacht ist, etc. (Unfähigkeit mit Geld umzugehen, innere Armut der Eltern, etc.). Also ist der Staat gar nicht schuld sondern womöglich man selbst? Oho! Dass so eine Botschaft bei den Betroffenen nicht gut ankommt, ist ja kein Wunder. Aber sollte deswegen der Überbringer der negativen Botschaft, also der Journalist, „geköpft“ werden dürfen?

Wer sich nicht wenigstens halbwegs differenziert äußern kann, sollte nicht gedruckt oder veröffentlicht werden. Es reicht schon, dass jeder bei Facebook und Twitter oftmals peinliche, freche, beleidigende Äußerungen loswerden kann, die - noch dazu – nach zwei Stunden nicht mehr interessant ist. Aber dann stehen sie schon im Netz – jahrelang!

Den Unterschied zwischen Zeitungs- und Online-Kommentaren verstehe ich allerdings nicht.

Auch Briefe an die FAZ dürften teilweise inhaltslos sein, allerdings kann man die Veröffentlichung redaktionell stoppen. Printjournalismus muss daher nicht automatisch qualitativ hochwertigere Kommentare als andere Medien erzeugen.

Manuela Tischler

Newsroom.de-Hinweis - Umfrage bitte mitmachen: Welchen Einfluss haben Leserkommentare auf die Berichterstattung in den Medien? Gemeinsam mit dem ECCO Agenturnetzwerk will Newsroom.de nun wissen, wie Journalisten 2014 zu diesem Thema stehen. Hat sich die Haltung der Redaktionen zu Diskussionen und Leserkommentaren verändert? HIer geht es zur Umfrage zu Leserkommentaren - die Ergebnisse gibt es im Anschluss natürlich auf Newsroom.de.